DAS 101 NEUKÖLLN

by

FOTO: S IMMO / J. HOLTHAUS

Die Meinungen über Neukölln gehen weit auseinander: „Gefährlich für Homosexuelle!“, „Toll für Queers!“, „Multikultispaßbezirk“, „Problemkiez“ – auf jeden Fall verändert sich dieser spannende Berliner Stadtteil rasant. Und das liegt nicht nur an all den zugezogenen queeren Künstlern.

Gerade präsentiert wurde eine auf den ersten Blick großartige architektonische Vision: das Entwicklungskonzept für das ehemalige Neuköllner Quelle-/SinnLeffers-Kaufhaus einschließlich des Parkhauses in der Karl-Marx-Straße 101 – derzeit stehen rund 60 % des Gebäudes leer. Hinter dem Projekt steht das 18-köpfige Berliner Team der S IMMO Germany, einer klassischen Bestandshalterin von Wohn- und Gewerbeportfolios (mit einer Bank und einer Versicherung als Kernaktionären im Hintergrund).

GRAFIK: S IMMO REALACE

Und was haben die so vor? „Durch Umplanungen wird die Nutzfläche auf rund 22.000 m2 erweitert. Auf 9.000 m2 entstehen Einzelhandel-, Fitness- und Gastronomieflächen.“

GRAFIK: S IMMO IQOI

Und S IMMO-Geschäftsführer Robert Neumüller erklärt weiter: „Uns haben der morbide Charme des alten Quelle-Kaufhauses ebenso wie die Größe und Massivität des Parkhauses begeistert. Wir sehen es als gesellschaftliche Aufgabe, diesen Ort, vor allem die ‚tote’ Parkhausfläche, wieder den Menschen und der Stadt zurückzugeben.“

Und was sagt die Politik dazu? Bezirksbürgermeisterin Dr. Franziska Giffey ist optimistisch: „Dieses Kaufhaus hat eine absolut zentrale Funktion im Zentrum Neuköllns. Die Lage am neugestalteten Alfred-Scholz-Platz verlangt ein Konzept, das nicht nur das Gebäude selbst, sondern auch seine Nutzungen an die sich dynamisch entwickelnde Umgebung anbindet.“

FOTO: S IMMO / P. SCHÄFER

Es scheint so, als ob hier das böse Wort Gentrifizierung eine positive Bedeutung bekommen könnte. Investiert werden sollen rund 30 Millionen Euro.   

Back to topbutton