Unser Interview mit Kaey – we are village.berlin

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Foto: Alexander Heigl

Foto: village.berlin / Jetmir Idrizi

Musikerin, queere Aktivistin, Moderatorin und nun auch Mitarbeiterin bei village.berlin. Kaey gehört zur LGBTIQ*-Community Berlins wie der Fernsehturm zum Stadtbild. Für uns hatte Kaey etwas Zeit.

Wie kamst du zu village.berlin? Nach zehn Jahren in der Redaktion der Siegessäule wurde es Zeit für einen Tapetenwechsel. Ich organisiere ja schon seit zwanzig Jahren selbst Veranstaltungen, und als die Stelle zur Office- und Event-Koordinatorin bei village.berlin frei wurde, hat das für mich wie die Faust aufs Auge gepasst.

Welchen Stellenwert hat Kunst in deinem Leben? Wie alle wissen, bin ich eine Rampensau und stelle mich auf jede Bühne, auf die ich geladen werde. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, ohne Auftritte zu überleben. Aber mir als Künstlerin war es schon immer wichtig, dass Kunst etwas ist, das Emotionen ausdrückt, und ich glaube, das ist der wichtigste und größte Antrieb. Es geht also weniger um den Applaus, als man am Ende denken mag.

Foto: M. Rädel

Im September eröffnet die neuste Ausstellung aus der „instinct“-Reihe. Worauf freust du dich? Wer noch nie bei einer „instinct”-Eröffnung im village.berlin war, hat eindeutig etwas verpasst. Die Räumlichkeiten verwandeln sich in eine tolle Galerie und es kommen die unterschiedlichsten Menschen zur Vernissage. Eine tolle Mischung aus großartiger Kunst und interessanten Persönlichkeiten.

Du bist Musikerin, wirst du auch musikalisch bei village.berlin in Erscheinung treten? Vom 27. bis 29. Oktober findet das „Stretch Festival“ bei village.berlin statt, und ich werde am 27. gemeinsam mit dem Pianisten José Promis auftreten. Wir möchten dieses Jahr auch zusammen ins Aufnahmestudio gehen und ein paar Songs einspielen: Coverversionen von deutschen Musikerinnen wie Balbina und eigene Stücke. Das Crowdfunding geht am Wochenende los.

Sänger Marla Glen war schon immer trans*, lebte es frei und stolz, trotzdem wird gerade von einem Coming-out gesprochen. Und auch Adore Delano, ehemalige Teilnehmerin bei „Drag Race“ hat sich gerade als trans geoutet. Schon da habe ich gedacht: Das ist doch längst überfällig. Für mich als Transfrau ist es immer toll zu sehen, wenn andere Transmenschen zu sich finden und sich outen. Das ist sicherlich ziemlich schwer, wenn man so berühmt ist wie die beiden. Es zeigt aber auch: Es ist nie zu spät zu lernen, sich selbst zu lieben.

*Interview: Michael Rädel

Hier kannst du Kaey in Sachen Musik unterstützen: gofund.me/kaey

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