Neueröffnung des Jugendcafés

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Foto: V. Wagner

Am 5.9. feiert das Szene-Jugendnetzwerk Lambda-BB die Neueröffnung des Jugendcafés. Und vor kurzem startete nach einer mehrmonatigen Pause die Trans*Jugendgruppe. Genug Anlässe, einmal bei der Gruppenleitung Elias und Lian nachzufragen.

AN WEN RICHTET SICH DAS ANGEBOT DER TRANS*JUGENDGRUPPE GENAU?

Lian: Die Trans*Gruppe bei Lambda Berlin-Brandenburg richtet sich an alle, deren Geschlecht nicht oder nicht NUR das Geschlecht ist, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde: zum Beispiel Trans*Frauen, genderqueere Personen oder Cis*Männer mit Trans*Geschichte. Die Besonderheit an unserer Gruppe ist, dass es eine Jugendgruppe ist. Deshalb sind unsere Zielgruppen zwischen 14 und 27 Jahren. Wir wollen eine Gruppe sein, in der sich Personen mit verschiedenen Positionierungen wohlfühlen können. Deshalb verstehen wir Trans* auch intersektional und setzen uns mit Barrieren, Ein- und Ausschlüssen auseinander, damit die Gruppe zum Beispiel auch für Trans*of Color mit und ohne Behinderung zugänglich sein kann.

IST DER ZULAUF GRÖSSER ALS FRÜHER?

Elias: Da wir die Gruppenleitung beide erst vor kurzem übernommen haben und die Gruppe vorher eine Weile nicht bestand, ist der Zulauf aktuell nicht so sehr groß. Wir haben uns aber sagen lassen, dass die Trans*Jugendgruppe bei Lambda Zeiten gesehen hat, in der sie bis zu zwanzig Personen stark war vielleicht entsteht das ja auch wieder.

WIE BEURTEILT IHR DIE DEBATTEN UM ZWEIGESCHLECHTLICHKEIT UND QUEERES LEBEN?

Lian: Klar ist die Gesellschaft zweigeschlechtlich strukturiert: Es gibt nur Männer und Frauen-Toiletten, Gesetze, die nur für Männer und Frauen gelten usw. Trotzdem geht es an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei zu behaupten, dass alle Menschen sich in diesen zwei Geschlechtern wiederfinden (müssen). Es gibt viele Menschen, die sich als weder männlich noch weiblich oder als beides oder als etwas ganz anderes bezeichnen.

Elias: Da gibt es ja sehr viele verschiedene Debatten und Haltungen. Was ist mit queerem Leben gemeint? Ich halte es zum Beispiel für problematisch, wenn Menschen mit einer Trans*Geschichte oder mit Transitionserfahrung per se eine queere Identität oder Lebensrealität zugeschrieben wird. Generell finde ich es wichtig zu sagen, dass die Tatsache, dass es Menschen gibt, die sich binär verorten, und andere Menschen, die sich genderqueer verorten, nicht bedeutet, dass eine der beiden Verortungen richtiger, natürlicher oder wichtiger ist.

*Interview: Michael Rädel

LAMBDA BERLIN-BRANDENBURG E. V., SONNENBURGER STR. 69, TEL.: 030 282 79 90, TRANS@LAMBDA-BB.DE

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