#RummelsburgerBucht: Schade für Berlin?!

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Foto: M. Rädel

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Gentrifizierung* ist immer so eine Sache. Zum einen gut, weil Gebäude saniert werden und nicht zusammenfallen, Arbeitsplätze (im Idealfall) entstehen und Wohnraum geschaffen wird.

Es steigen aber auch die Mieten, alte Kieze verlieren ihre gewachsenen Strukturen und ihre Seele. Und im Fall der Rummelsburger Bucht verlieren einige Menschen ihren Arbeitsplatz und viele Tiere ein Stück innerstädtische Natur – entstanden in den letzten 20 Jahren, nachdem die Industrie wegzog.

Jetzt wurde der Bebauungsplan-Entwurf XVII-4 verabschiedet. Er soll ein für Touristen spannendes Riesenaquarium namens „Coral World Berlin“ für exotische Fische vorsehen, Bürogebäude und Wohnungen – nur teilweise mietpreisgebunden. Eine Bürgerinitiative will dagegen klagen.

Foto: M. Rädel

„Durch diverse Baumaßnahmen und Großprojekte wird der Charakter des Gebietes an der Nahtstelle zwischen den Berliner Bezirken Friedrichshain-Kreuzberg und Lichtenberg stark verändert. Sei es die geplante Bebauung An der Mole zwischen Ostkreuz und dem Rummelsburger See, der Neubau des größten Berliner Umsteigebahnhofs Ostkreuz und die Gestaltung der Bahnhofsvorplätze, der Verkehr rund um das Ostkreuz, der geplante Kraftwerksneubau an der Rummelsburger Bucht oder die geplante Verlängerung der Stadtautobahn A100 quer durch die gewachsenen Quartiere“, so positionieren sich die Gegner des Plans auf www.ostkreuz.eu. Sie fordern unter anderem „eine detaillierte und offene Bürgerbeteiligung zu Art und Maß der baulichen Nutzung des Gebiets An der Mole. Sie fordern die Dekontaminierung des Geländes, weniger Geschossfläche, die Bewahrung der Kaltluftschneisen, die Bewahrung der naturnahen Ufergestaltung und den Erhalt des vorhandenen Baumbestands.“

Wir bleiben für euch dran.


*Einst zog der englische Landadel, Landed Gentry, zurück in die Stadt. Baute prächtige Stadtvillen und vertrieb so die alteingesessenen Normalbürger. Zum ersten Mal wurde der Begriff gentrification 1888 von der britischen Stadtsoziologin Ruth Glass verwendet.

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