Selfies in der Kunst

by

Besonders auf Instagram wird der Kult ums Selbstporträt zelebriert. Kaum ein Tag, an dem Influencer*innen nicht mindestens ein Selfie posten – zur Freude der Fans, die das stark gefilterte Ergebnis auch immer brav liken.

Doch warum freut man sich eigentlich über Selbstporträts? Und warum macht man sie? Was eins verpönt war, ist nun Standard. Und vor allem Ausdruck einer Zeit, in der sich die Zeitgenoss*innen vor allem um sich selbst drehen. Zweifelsohne denkt man heute mehr über sich nach, früher hatte man oft gar keine Zeit, mit seinem Äußeren zu hadern (und via Selbstbildnis nach Selbstbestätigung zu suchen). Man musste sammeln, jagen, essen, schlafen und sich verteidigen. Je höher sich die Kultur entwickelte, desto mehr Zeit hatte der Mensch, sich Gedanken über seine Optik hinzugeben.

In der Antike wurde dies etwa in der Sage vom selbstverliebten Narziss umgesetzt. Er betrachtet sich im Wasser, ein Blatt fällt hinein, die kleinen Wellen verzerren sein Antlitz und er erschrickt so sehr, dass er ins Wasser fällt – und stirbt. In einer anderen Version der Geschichte versucht er, sich mit seinem Wasser-Abbild zu vereinigen, auch hier ertrinkt er – und wird als Narzisse wiedergeboren.

Die aktuell unter Einhaltung aller notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie laufende Ausstellung „SELF-PORTRAIT“ von Joseph Wolfgang Ohlert und Armando Berneth in der P7 Gallery beschäftigt sich mit dem Thema Selfies und versammelt eine Fülle an verschiedenster Kunst 36 Künstler*innen.

„SELF-PORTRAIT“, P7 Gallery, Prenzlauer Allee 7, 10.1. 12 bis 17 Uhr, 11.1. 11 bis 15 Uhr, 12.1. 12 bis 17 Uhr, 14.1. 12 bis 17 Uhr, 15.1. 12 – 18 Uhr und 16.1. 12 bis 18 Uhr


Back to topbutton