Stephan Prattes im Interview

by

Stephan Prattes (44) ist nicht nur Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner, sondern auch ein großer Japan-Fan. Anlässlich seiner Show SAYONARA TOKYO im Wintergarten haben wir mit ihm gesprochen.

Tamagotchis, Geishas und Animes dominieren die Revue SAYONARA TOKYO, die du als Regisseur betreust. Hast du selbst eine besondere Verbindung zu Japan?

Ich habe keine Verwandtschaft in Japan, aber vor zwei Jahren so eine gewisse Leidenschaft entwickelt. Ursprünglich sollte es im Wintergarten eine Show zum Thema Zwanzigerjahre geben, aber ich fand das zu ausgelutscht. Das musikalische Japan hingegen ist einerseits sehr kitschig, altmodisch, andererseits sehr modern. Die Musik ist unglaublich berührend und emotional. Ich habe eine Japanreise gemacht und gedacht, daraus sollte man eine Show machen. Das, was ich wirklich liebe, ist Sushi.

Wo gehst du denn am liebsten Sushi essen.

Am besten Sushi essen gehen am Kottbusser Tor im Musashi.

Du bist Österreicher, hast schon an diversen Orten gearbeitet, aber lebst in Berlin. Wieso hast du dich für Berlin entschieden?

Das hat sowohl mit meiner beruflichen als auch mit meiner privaten Biografie zu tun. Ich lebe schon seit 17 Jahren in Berlin. Durch Zufall bin ich auf die Geschwister Pfister gestoßen (blu berichtete). Die habe ich kennen- und lieben gelernt und bin für sie Bühnenbildner geworden. Natürlich tummeln sich alle Kultur- und Theaterschaffenden in dieser Stadt, sodass es eigentlich fast schon eine Bedingung ist, als Teil dieser Berufsgruppe in Berlin zu leben. Berlin ist die Theaterstadt schlechthin.

Du bist in der Regel der Mann fürs Bühnenbild. Unterscheidet sich diese Rolle sehr von der des Regisseurs?

Der Unterschied zwischen beiden Positionen ist eigentlich gar nicht so groß, wie man denkt. Als Bühnenbildner hat man immer die erste Aufgabe, etwas früher loszulegen als der Rest. Man ist der Erste im Entstehungsprozess, der die Ästhetik vorgibt. Der Regisseur hat dann natürlich noch die Aufgabe, das ganze Projekt und die Schauspieler anzuführen.

Bist du als Bühnenbildner auch ein guter Heimwerker?

Bin ich eigentlich. Ich habe mir mal eine Couch gebaut, mit einem neongelben Farbüberzug. Die gibt es jetzt in meiner Wohnung zwar nicht mehr, aber gebastelt wird dort trotzdem sehr regelmäßig.

*Interview: Dennis Stephan

Bis 11.2., Sayonara Tokyo, Wintergarten, Potsdamer Str. 96, www.wintergarten-berlin.de / www.stephanprattes.de

Back to topbutton