Elektra: Rache als Lebensinhalt

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Foto: Kirsten Bucher

König Agamemnon kehrt aus dem Trojanischen Krieg zurück, seine Frau Klytämnestra hat sich indes einen Liebhaber, Aegisth, genommen, und gemeinsam ermorden sie den unliebsamen Gatten. Sohn Orest wird ins Exil geschickt, die Schwestern Elektra und Chrysothemis bleiben am Hofe. Auch zwanzig Jahre später hat Elektra, anders als ihre Schwester, das Trauma des Vatermords nicht verarbeiten können – all ihr Denken kreist nur um den einen Lebenszweck: Rache zu nehmen an der Mutter und dem feigen Aegisth. Wie ein wildes Tier kauert sie Tag und Nacht im Hof und wartet auf die Rückkehr ihres Bruders, der den Muttermord begehen soll. Zwei Boten erscheinen aber und künden vom Tode des Orest in der Fremde. Verzweifelt überlegt Elektra, wie sich ihr Ziel doch noch erreichen ließe ...

Foto: Aile Asszonyi

Mit dem 1905 uraufgeführten Einakter nach dem Schauspiel von Hugo von Hofmannsthal lotete Richard Strauss noch konsequenter die Grenzen der Tonalität aus als im Vorgängerwerk „Salome“. Mit blechern-archaischer Härte wird das Psychogramm der traumatisierten Titel-Antiheldin ausgeformt, deren Freudsche Hysterie sich durch die anhaltende Anspannung und Verdichtung gleichsam auf das Publikum überträgt. Sebastian Weigle leitet die Neuproduktion, die Inszenierung liegt in den bewährten Händen von Claus Guth.

19.3., Oper, Willy Brandt Platz, Frankfurt, 18 Uhr, weitere Vorstellungen: 24.3., 1., 7., 16., 21.4., 1., 5.5., 19:30 Uhr, www.oper-frankfurt.de

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