Frankfurter Weltkulturen Museum: Grüner Himmel, blaues Gras

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Foto: Wolfgang Günzel

Noch bis Ende August kann man hier ein Phänomen entdecken: Obwohl rein naturwissenschaftlich gesehen alle Menschen Farben gleich wahrnehmen, benutzen sie für ein und dasselbe Farb-Phänomen nicht nur unterschiedliche – zum Teil auch unterschiedliche viele – Wörter, auch Bedeutungen und Assoziationen für Farben variieren zwischen den Kulturkreisen.

Schon der Titel der Ausstellung „Grüner Himmel, blaues Gras“ verdeutlicht das Phänomen: In der japanischen Dichtung ist oft von blauem Gras und grünem Himmel die Rede; diese Zuschreibung stimmt mit den europäischen Sehgewohnheiten nicht überein. Das japanische „aoi“ steht eigentlich für „himmelblau“, aber gleichzeitig auch für die komplette Farbpalette zwischen grün und blau; Gras wird zum Beispiel dann als „blau“ bezeichnet, wenn Nässe das Grün besonders leuchtend erscheinen lässt.

Foto: Wolfgang Günzel

Eine Ausstellung, bei der sich genaues Hinschauen lohnt und zu der die zusätzlichen Informationen des Begleitheftes oder eine Führung insbesondere für ethnologische Laien empfehlenswert ist.

Noch bis 28. August, Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29, Frankfurt, www.weltkulturenmuseum.de

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