Große Fortschritte für das Queere Zentrum Mannheim

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Foto: QZM

Die Idee des Queeren Zentrums Mannheim QZM nimmt weiter Gestalt an – trotz Corona-Bremse war das Team auch 2020 äußerst aktiv.

Die Initiator*innen Susanne Hun, Sarah Kinzebach, Matthias Kück und Johannah Illgner können stolz sein: Nachdem bereits Ende 2019 seitens der Stadt die Anschubfinanzierung des Projekts mit 294.000 Euro bestätigt wurde, konnte das Team Anfang 2020 mit den konkreten Planungen beginnen – und das bedeutete zunächst jede Menge organisatorische wie strukturelle Arbeit, die durch Corona nicht gerade erleichtert wurde.

„Es mussten neue Formate her, um Austausch, Transparenz und die Einbindung der Community in das Projekt zu gewährleisten“, erklärt Katrin Hofner vom Team. Monatlich gibt es nun sogenannte „Community Calls“, die online abgehalten werden und von den neuesten Entwicklungen berichten. In der Reihe „QZM talks ...“ teilen im regelmäßigen Turnus andere Queere Zentren ihre Aufbau-Erfahrungen in Zoom-Konferenzen. Der nächste „QZM talks ...“-Termin ist der 14. Januar mit einer spannenden Schalte zum Queeren Zentrum in Haifa, Mannheims israelischer Partnerstadt.

Zur Gründung des Vereins wurde im April zusätzlich ein regelmäßiger Lenkungskreis einberufen, in dem verschiedene Akteur*innen aus der städtischen Verwaltung, Politik und Jugendarbeit zusammenkommen, um zunächst finanzielle Entscheidungen noch vor Gründung des Vereins treffen zu können. Hier sind neben dem QZM-Team auch Christian Hübel und Sören Landmann von der Stadt Mannheim dabei, Deniz Gedik und Lea Schöllkopf von der interfraktionellen queeren AG des Gemeinderats der Stadt Mannheim, Karin Heinelt vom Stadtjugendring und Margret Göth von PLUS, die im kommenden Jahr LSBTI-Beauftragte der Stadt Mannheim wird. Eine gute Vernetzung ist also sicher!

Mit vereinten Kräften konnte so am 10. September der Verein Queeres Zentrum Mannheim gegründet werden. Neben dem vierköpfigen Initiator*innenteam sind Katrin Hofner, Margret Göth und Klaus Schirdewahn die Gründungsmitglieder.

Perspektivisch soll im April mit möglichst vielen Mitgliedern eine Versammlung abgehalten werden, bei der unter anderem ein neuer Vorstand gewählt werden soll“, so Katrin Hofner.

Die nächste Hürde wird nun die Suche nach einem geeigneten Ort für das QZM werden. Das Team hatte bereits Räume und Immobilien besichtigt, allerdings hatte sich das Richtige noch nicht gefunden, erklärt Katrin Hofner: „Wir suchen eine Immobilie mit mindestens 500 Quadratmetern“. Und natürlich sollte es in zentraler Lage oder zumindest sehr gut angeschlossen sein, denn das Team versteht das QZM durchaus als regionales Projekt, das auch den benachbarten Communitys in Ludwigshafen und Heidelberg zugänglich sein soll.

Dreh- und Angelpunkt des QZM soll ein offenes Café sein, dazu verschieden nutzbare Räume für die Vereine und Gruppen der Region, ein Veranstaltungsraum und ein verbundenes und dennoch eigenständiges queeres Jugendzentrum. Die Liste ließe sich erweitern, zum Beispiel um einen queeren Kindergarten, Einheiten fürs Wohnen im Alter, eine Notfallunterkunft, eine Turnmehrzweckhalle und vieles mehr: „So könnten wir ein nachhaltiges Life-Cycle Haus erschaffen, mit generationsübergreifender Vernetzung, Austausch und Unterstützung“, erklärt Susanne Hun, Vorsitzende des Vorstands. „So etwas gibt es unseres Wissens in ganz Deutschland noch nicht und würde Mannheim auch als Wirtschaftsstandort stärken“.

Finanzieren möchte sich das QZM hauptsächlich über Unternehmenssponsoring, das Café soll sich aber selbst finanzieren, erklärt Katrin Hofner. „Aber wünschenswert wäre es natürlich, wenn wir über die Stadt zumindest eine laufende Teilfinanzierung bekommen könnten“.

Ambitionierte Ziele, die das Team in den kommenden Monaten weiter versucht umzusetzen!

Mehr Infos, Updates und Termine zum Projekt gibt’s über die neue Website www.qzm-rn.de

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