Rosa*Liste stellt Vize-Präsident*in des Studierendenparlaments der Uni Frankfurt

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Foto: Rosa*Liste

Bei den Wahlen zum Studierendenparlament der Uni Frankfurt im Juni konnte die emanzipatorische, solidarische, queer-feministische und freie Hochschulgruppe Rosa*Liste einen sensationellen Erfolg verbuchen: Nach Auszählung der Stimmen ist sie nach der Grünen und der Liberalen Hochschulgruppe künftig die drittstärkste Kraft im Parlament und wird mit drei statt wie bisher einem Abgeordneten* im „Stupa“ vertreten sein.

„Wir haben mit unserem Wahlergebnis von 12,2% auch die Hochschulgruppen von SPD und CDU hinter uns lassen können“, sagt Maru Nagel von der Rosa*Liste. „Das zeigt, dass wir trotz geringer Mittel offensichtlich im ‚Parteiensystem‘ der Goethe-Uni angekommen sind und die mit Abstand angesehenste, parteiunabhängige Hochschulgruppe dieser Uni sind“.

Foto: Stavrialena Gontzou, unsplash.com, gemeinfrei

Die Rosa*Liste sieht im Wahlergebnis auch einen klaren Appell aus der Studierendengemeinschaft an die bisherige Politik des Präsidiums, welches sich seit Jahren der Einführung von All-Gender-Toiletten und einer unbürokratischen Namensänderung für trans* und inter Studierende verweigert. „Die Studierendengemeinschaft hat sich nun klar positioniert und aufgezeigt, dass unsere Themen nicht nur für eine Handvoll Studierender relevant sind, wie es das Präsidium gerne behauptet“, so Gönni C.Landsmann, seit 2019 für die Rosa* Liste im Stupa.

Als drittstärkste Kraft im Stupa konnte die Rosa*Liste bei der konstituierenden Sitzung Ende Juli auch eine*n Kandidat*in für das Präsidium des Parlaments vorschlagen. „Die Studierendenschaft hat uns den Auftrag gegeben, den konstruktiven Austausch mit den anderen Hochschulgruppen zu suchen“, so Landsmann. „Infolgedessen konnte unsere Kandidatin Rosa Vogler alle Stimmen im Parlament mit Ausnahme der der liberalen Hochschulgruppe, auf sich vereinen“, kommentiert Landsmann die Wahl. Neben den seit Jahren führenden Grünen waren die Liberalen als zweitstärkste Kraft aus den Stupa-Wahlen hervorgegangen.

Rosa Vogler, die gerade ihren Master in Psychologie macht, ist nun die wohl erste trans Frau in Deutschland, die ein Amt als stellvertretende Studierendenparlaments-Präsident*in inne hat.  „Ich freue mich sehr auf diese herausfordernde Aufgabe!“, so Vogler. „Ich möchte gemeinsam mit den anderen Mitgliedern des Präsidiums danach streben, diese wichtige demokratische Institution an unserer Uni am Laufen zu halten und freue mich auf den Austausch mit allen Hochschulgruppen“.

Foto: Anna Shvets, pexels.com, gemeinfrei

Die Liberale Hochschulgruppe machte aus dem Frust über die Wahl und das eigene Scheitern, nicht den Posten als Vize-Präsident*in besetzen zu können, keinen Hehl und störte die Sitzung durch Zwischenrufe. Das Verhalten wurde von allen übrigen Hochschulgruppen, sowohl die der Opposition als auch des AStAs, verurteilt. Das neu gewählte Präsidium musste mehrere Ordnungsrufe erteilen und drohte mit dem Ausschluss der Liberalen von der Sitzung. „Rosa Vogler hatte somit bereits in ihrer ersten Sitzung als Vizepräsident*in ihren ersten Eklat im neuen Parlament zu lösen“, kommentiert die Rosa*Liste.

Bereits während des Wahlkampfs kam es zu Zwischenfällen unterschiedlichen Ursprungs; so wurde die Rosa*Liste mehrfach ungerechtfertigt beim Aufhängen ihrer Wahlplakate behindert und sah sich mit queer*feindlichen und sexistischen Äußerungen seitens des Campus-Service konfrontiert. Außerdem wurden die Plakate der Rosa*Liste heruntergerissen oder mit queer*feindlichen Aufklebern verschandelt.

„Da die Plakate der anderen Hochschulgruppen nicht zerstört wurden, verstehen wir das als Angriff auf die auf unseren Plakaten dargestellten Themen“, erklärte Marco Warmt zu den damaligen Vorfällen. Warmt ist der neben Christian Gönni Landsmann und Rosa Vogler der dritte Abgeordnete der Rosa*Liste im Stupa, Die Vorfälle seien keineswegs die ersten Fälle von Queer*feindlichkeit an der Goethe-Uni gewesen. Die Rosa*Liste forderte daraufhin die Universitätsleitung auf, Stellung zu den Vorfällen zu beziehen und präventive Maßnahmen im Bereich Antidiskriminierung zur Verfügung zu stellen.

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