Vanessa P. – ohne Punkt und Komma!

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Foto: Hans Lechner

Wieviel Diversität lässt die Community zu?

Ich freue mich, dass sich im Bereich Diversität einiges getan hat. Aber mir scheint, dass das noch nicht wirklich in der Community angekommen ist. Ich beobachte, dass innerhalb der Szene immer noch viel Konkurrenz und Missgunst herrscht. Oft sind Oberflächlichkeiten, die das äußere Erscheinungsbild der Person betreffen, Anlass für Lästereien. Wir verlangen Akzeptanz von der Gesellschaft und schaffen es nicht einmal, Akzeptanz in der eigenen Community zu schaffen. Um so schwerer dürfte es sein, den Gedanken mit Überzeugung nach außen in die Gesellschaft zu tragen.

Vielleicht schaffen wir es ja, in der Szene aufeinander zuzugehen, Themen anzusprechen und in Diskurs zu gehen, anstatt zu urteilen und verurteilen? Gemeinsam müssen wir die Akzeptanz in die Welt tragen. Indem wir darüber reden, aufklären und präsent sind, in Social Media, TV, Talkrunden, Filmen oder der Werbung. So erreichen wir die Menschen und können sie abholen und mitnehmen.

Das Thema sollte zur Selbstverständlichkeit werden und ohne viel Tam-Tam Einzug in jede Form der Kommunikation halten – nicht nur im Pride Month! Wie peinlich ist das denn bitte? Nur für diesen einen Monat queere Personen als Testimonials einzusetzen, um für Produkte zu werben? Wieso kann sich das nicht gleichmäßig über das gesamte Jahr verteilt ereignen? So ganz „normal“? Wir sehen zwar mehr diverse und queere Personen auf den Bildschirmen, leider sind die meist schrill und laut.

Aber Klischees wollen wohl bedient werden. Ich persönlich wünsche es mir gerne auch mal etwas ernster. Der eigene Blick über den Tellerrand wird einfacher, wenn wir uns bewusst machen, was wir eigentlich schon lange wissen: Nobody is perfect, darlings!

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