When the Dust settles

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Foto: Dominik Mentzos

Glänzend empfangen wird man bereits beim Betreten des Bockenheimer Depots: Der an drei Seiten mit Zuschauerrängen umrandete Bühnenboden ist mit kupferfarbener Spiegelfolie ausgelegt, die den gesamten Raum in einen warmen Goldton taucht. Das ist schon mal ziemlich feierlich. An der vierten Bühnenseite nimmt das Orchester Platz.

„ When the Dust settles“ ist die erste Kollaboration der Company mit dem hr-Sinfonieorchester. Jacopo Godani hat sich hierfür die choreografische Aufgabe gestellt, Musik und Tanz als gleichberechtigte und zugleich voneinander abhängige Einheiten zu sehen und nicht bloß Musik mit Bewegung zu visualisieren.

Foto: Dominik Mentzos

„OrchesterTraube“ von Johannes S. Sistermanns ist 2020 entstanden und erfährt hier seine Uraufführung, wie das digitale Programmheft erklärt. Ein Cluster, der vom Tänzer*innen-Ensemble mit einer pulsierend-dynamischen Choreografie beantwortet wird. Es folgen perkussive Elemente und wechseln sich mit atmosphärisch weitläufigen Kompositionen ab, begleitet von Pas de deux und Tanzduetten. Das fulminante Finale bildet Steve Reichs „Clapping Music“, ein Stück, das lediglich aus rhythmisch versetztem Händeklatschen besteht – auch das wird vom Tanzensemble aufgegriffen.

Foto: Dominik Mentzos

Die Intention Godanis geht auf: Musik und Tanz zollen sich gegenseitigen Respekt und es entstehen neun eigenständige und vor allem kollektive Miniaturen. Eine elegante Revue des Exotischen könnte man das nennen. Oder Entertainment auf dem nächsten Level. So oder so: Der Abend gefällt, ohne gefällig zu sein. Und das Publikum, das aus mindestens genauso vielen Musikliebhabern wie Tanzfans besteht, goutiert das mit frenetischem Applaus.

23. – 27.11., Bockenheimer Depot, Carlo-Schmid-Platz 1, Frankfurt, jeweils 20 Uhr, www.dresdenfrankfurtdancecompany.com

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