Debatte: Ein Spiegel am Jungfernstieg?*

hinnerk unterstützt die Idee eines zentralen Mahnmals zur Erinnerung an die Opfer staatlicher Verfolgung Homosexueller und veröffentlicht den Aufruf der Initiatoren Martin Eichenlaub und Dr. Gottfried Lorenz. Wie stehen die queeren Institutionen der Stadt, wie die Politik zu der Idee? Was sagt ihr als hinnerk Leser dazu? Schreibt den beiden eure Ideen und Meinungen.

Foto: Christian Knuth

„Frankfurt am Main, Köln, München und Berlin haben es: ein zentral gelegenes Mahnmal, mit dem an die Verfolgung und Unterdrückung homosexueller Menschen erinnert wird und das gleiche Rechte und Akzeptanz für sexuelle Minderheiten einfordert. Nur in Hamburg fehlt ein solches Mahnmal in der Innenstadt.

Zwar gibt es in Neuengamme, weit entfernt vom Hamburger Zentrum, seit 1985 einen von der Unabhängigen Homosexuellen Alternative (UHA) initiierten Gedenkstein für die homosexuellen Opfer der NS-Zeit. Doch

Homosexuelle waren insbesondere auch in Hamburg schon lange vor der Reichsgründung diskriminiert und kriminalisiert worden. Und diese Kriminalisierung mit Hilfe des § 175 bestand bis 1994 fort. Bis heute sind sexuelle Minderheiten Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt. Deshalb kam die Idee zur Errichtung eines Hamburger Mahnmals an zentral gelegenem Ort auf. Der 50. Jahrestag der ersten Reform des § 175 im Jahr 2019 bietet hierfür einen geschichts- trächtigen Anlass. Bitte nehmt Kontakt mit uns auf (altertum70@gmx.de, Dr. Gottfried Lorenz, Avenue St. Sébastien 16 b, 21509 Glinde), wenn ihr die Idee eines Hamburger Mahnmals unterstützt.“

*Martin Eichenlaub & Gottfried Lorenz

Foto: C. Knuth

*Der „Spiegel am Jungfernstieg“ ist ein Gedankenspiel der hinnerk Redaktion in Anlehnung an die Aktion von Corny Littmann, der 1980 mit LGBTIQ*-Aktivist*innen Einwegspiegel auf öffentlichen Toiletten zerschlug, hinter denen die Polizei Schwule beobachtete und registrierte.

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