Homorechte in Polen und das Gedenken in Auschwitz

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Foto: Bodo Niendel

Der Historiker und Autor Lutz van Dijk sowie die Queerwissenschaftlerin Joanna Ostrowski diskutierten am 5.September im vollbesetzten Aquarium in Kreuzberg auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Queeramnesty und des Schwulen Museums mit etwa 80 Gästen über die derzeitig finstere Situation von queeren Menschen in Polen.

Die regierende PIS-Partei verbietet „Homopropaganda“ an Schulen, diffamiert Gleichstellungspolitik und beruft sich auf den Schutz der heterosexuellen Familie. Dennoch gibt es viele queere Initiativen, die für Queer-Rechte streiten, darauf Verwies Joanna Ostrowska. Gemeinsam mit Lutz van Dijk brachte sie im vergangen Jahr in Polen das Buch „Verdammt starke Liebe“ heraus. Es erschien vor 25 Jahren erstmals  in Deutschland, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und schildert die Geschichte von Stephan K., der als Homosexueller die Qualen der NS-Konzentrationslager überlebte.  

Lutz van Dijk verwies darauf, dass das Buch in allen großen Tageszeitungen Polens besprochen wurde und dieses Buch Menschen Mut mache. Dies ist im Angesicht der schwierigen Situation umso wichtiger. Nur im Bündnis mit anderen Minderheiten können wir dem Rechtsruck trotzen, betonte van Dijk.  

Er bemüht sich derzeit um ein Gedenken für die homosexuellen Opfer in Auschwitz und startete eine Petition, damit der Bundestag am Holocaust-Gedenktag (der 27. Januar, Tag der Befreiung von Auschwitz) auch den homosexuellen Opfern gedenkt (blu berichtet in der Februarausgabe). 

Foto: Bodo Niendel

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