NACHGEFRAGT: CSD IN BREMEN?

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Es wäre das Jahr 48 nach den Stonewall-Unruhen in New York, dem Beginn der modernen LGBT*I-Bewegung. Der 25-jährige Rolf will in Bremen einen CSD organisieren. hinnerk ist neugierig.

Foto: M. Rätz

BREMEN SOLL EINEN CSD BEKOMMEN. WARUM?

Ich finde, dass CSDs weit mehr als nur Partyhöhepunkte des bunten Lebens der Community sind. CSDs sind Demonstrationen, die ganz klar sagen: Wir sind hier und wir fordern unsere Rechte ein! Dass das „jetzt erst recht“ gilt, ist für uns spätestens seit dem Erstarken von rechten Parteien und zunehmender Hetze im Internet wie auf den Straßen klar. Im Wahljahr 2017 demonstrieren wir deshalb nicht nur gegen Merkels ablehnendes Bauchgefühl, sondern auch für Akzeptanz gegenüber vielfältigen Lebensentwürfen.

UND WARUM GAB ES BISHER KEINEN?

Ich glaube, dass wir es in Bremen ziemlich gut haben. Die Politik setzt sich seit vielen Jahren für Akzeptanz und gegen Homophobie ein. Zum Beispiel hat die Bremische Bürgerschaft beschlossen, sich für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare einzusetzen, und hisst die Regenbogenflagge. Das Rat&Tat-Zentrum organisiert tolle Aktionen zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie … Da kann es schon mal vorkommen, dass der zusammen mit Berlin erste CSD in Deutschland irgendwann eingeschlafen ist. Jetzt heißt es: Nach vorne schauen!

WIE WEIT SIND DIE PLANUNGEN? WER UNTERSTÜTZT DAS PROJEKT?

Die Resonanz in der Stadt ist großartig! Die Bremer Schwusos sind von Anfang an dabei und haben mich sofort unterstützt. Seitdem ich die Idee öffentlich gemacht habe, sind viele weitere engagierte Leute dazugekommen – von CSD Nordwest und LAND LuST bis hin zur Grünen Jugend. Die größte Resonanz habe ich aber über Mundpropaganda erhalten, es wollen einfach super viele Leute mitmachen, die nur auf eine Plattform gewartet haben!

Im Moment sind wir mit den CSDs im Nordwesten im Gespräch und gehen auf das Stadtamt zu, damit wir einen optimalen Termin im Jahr 2017 zu klären . Außerdem finden sich im Moment die verschiedenen Teams zusammen. Dabei freuen wir uns natürlich auch über weitere helfende Hände.

www.facebook.com/csdbremen

• Christian Knuth

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