Interview mit Kevin André

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Foto: strehlphotography

Klavierspiel und Gesang waren für Jazzkünstler Kevin André schon immer etwas Besonderes. So stand er bereits im Alter von sieben Jahren das erste Mal auf der Bühne. Dass es mit der Karriere nicht von heute auf morgen geht, weiß er genau.

Kevin André arbeitet deshalb ehrgeizig an den von ihm benannten Checkpoints und sagt: „Der Weg ist der Erfolg.“

Was erwartet uns bei deinem zweiten Album „Life EP“?

Die erste Single „Life“ heißt wie die EP. Es geht um Liebe, Zwischenmenschliches, Höhen und Tiefen. Ich spreche alle Dinge an, die ein junger Mensch Mitte zwanzig durchmacht: vom Stress in der Arbeit übers Feiern mit Freunden bis hin zu den schönen Momenten im Alltag. Im Song selbst heißt es auch „that’s life“. Das heißt, dass man nicht alles selbst steuern kann. Wenn’s mal nicht so läuft, muss man aufstehen und sein Leben trotzdem leben.

Warum hast du dir drei Jahre Zeit gelassen?

Natürlich wollte ich sofort an meine erste CD Ende 2013 anknüpfen, doch wie wir alle wissen, kann man das Leben nicht extrem vorausplanen. Mein Fokus lag klar auf dem Abschluss meines Jazzklavier-Studiums. Parallel habe ich mit meiner Band zusammen die Schritte gemacht, die ich jetzt bei meinem eigenen Projekt gehe. Ich würde also sagen, dass die letzten zweieinhalb Jahre eine Art Vorbereitung auf das waren, was ich jetzt mache. Als neuer Musiker in dem Business hatte ich anfangs keine Ahnung und nur wenige Kontakte. Das erarbeitet man sich über die Zeit, in der auch die Songs meiner neuen EP entstanden sind: ein Mix aus der Inspiration und den Einflüssen, die ich gesammelt habe. Ich habe das Album vollständig in Eigenregie geschrieben und produziert.

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Welche Themen inspirieren dich beim Songwriting?

Ich schreibe tatsächlich gerne über die Liebe, auch wenn ich selbst noch auf die große Liebe warte. (schmunzelt) Vielleicht hat das mit dem R ’n’ B zu tun, weil die Musik zum Thema passt. Bei mir passiert aber erst das Musikalische, bevor die Texte kommen. Ich konstruiere nichts, sondern lasse es passieren. Manchmal will man auch einfach einen Partysong schreiben. „Turn up“ ist so eine Nummer auf dem Album, die zum Beispiel Spaß, Club Sound und gute Laune versprüht.

Wie würdest du selbst deine Musik beschreiben?

Es ist ein moderner R ’n’ B-Mix. Ich bin mit der amerikanischen Musik aufgewachsen. Standard-Soul aus den 70er-Jahren, aber auch moderne Sachen aus der Plattensammlung meines Vaters haben mich wahnsinnig geprägt. Mein Charakter und meine Musik sind absolut eins. Ich habe auch ganz unterschiedliche Vorbilder wie die Jazzpianistin Hiromi Uehara oder den Gospelstar Raymond Raspberry. Auch die Ausdruckweise von einem Chris Brown oder Usher faszinieren mich.Wer unterstützt dich bei deinen Plänen?Meine Familie stand von Anfang an hinter mir. Da darf ich mich wirklich glücklich schätzen, denn nicht jeder hat die Möglichkeiten und die Ressourcen dafür. Sie haben gesagt: „Mach dein Ding, wir unterstützen dich.“ Und sie sehen, dass es mich begeistert. Und natürlich auch, dass ich es gut mache. Mein Schulchorleiter hat damals viel mit mir geübt. Da wurde mein Talent entdeckt und auch gefördert, würde ich sagen.

Was bedeutet dir die Auszeichnung mit dem „Steinway Förderpreis“ 2012?

Es war eine Bestätigung und einfach Wahnsinn, denn es ist schön zu sehen, dass Leute meine Persönlichkeit und meine Musik verstehen. Das ist nicht selbstverständlich. Vor allem, wenn man im Jazz-Bereich fürs Pianospiel den Award erhält. Da ist die Stilistik noch mal ganz anders.

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www.kevinandremusic.com 

Schaut Euch sein aktuelles Musikvideo zu ,,THRILL YA'' an:

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