Studie: Wohnungslos - Heimatlos

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Foto: Städt. Koordinierungsstelle

Die Situation von wohnungs- beziehungsweise obdachlosen lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans* und inter* Menschen war bisher kaum Thema in der Community. Die Koordinierungsstelle zur Gleichstellung von LGBTIQ* hat jetzt gemeinsam mit dem Sozialreferat eine Studie zur Situation von LGBTI* in der Wohnungslosenhilfe vorgestellt. Die wichtigsten Erkenntnisse:

• Ausmaß an Ausgrenzung und Gewalterfahrungen

Die Studie hat ergeben, dass in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe LGBTI*-Feindlichkeit in einem deutlich wahrnehmbaren Maß auftritt – und, dass die Einrichtungen hierauf nicht ausreichend vorbereitet sind.

• Großer Schutzbedarf und schwierige räumliche Situation

Die Einschätzungen der Fachkräfte zeigen, dass ein hoher Schutzbedarf für LGBTI*-Personen in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe erforderlich ist, der gleichzeitig von den Einrichtungen derzeit nicht ausreichend erfüllt werden kann. Dies bezieht sich vor allem auf die Unterbringungssituation, die Situation der sanitären Einrichtungen und den Schutz vor Diskriminierung und Gewalt.

• Verbesserungsbedarf bei Fachlichkeit und Haltung in den Einrichtungen

Obwohl bei den Fachkräften offenbar ein gutes Problembewusstsein zur Situation von LGBTI*-Wohnungslosen vorhanden ist, gibt es noch wenige konkrete Fortbildungen zur Verbesserung des Fachwissens. Es fehlen sowohl fachliches Wissen, Qualitätsstandards und Fachberatungsmöglichkeiten als auch klare Aussagen zu Antidiskriminierungshaltungen in den Einrichtungen.

• Strategische und sozialarbeiterische Maßnahmen und Angebote

Angesichts der Gewalt- und Ausgrenzungssituation erscheint ein geplantes strategisches Vorgehens dringend notwendig. Auch ein eigenes sozialarbeiterisches Angebot für Wohnungslose ist in der LGBTI*-Community bislang in München nicht vorhanden.

Die Komplette Studie ist downloadbar auf der Webseite der Koordinierungsstelle.  Zur Studie

Der Münchner Stadtrat hat übrigens reagiert und die Umsetzung der dort hinterlegten Empfehlungen innerhalb eines Jahres gefordert.

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