INSIDER: Rio de Janeiro

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André ist ein echter Carioca und gibt Tipps für einen Besuch in Brasiliens bekanntester Urlaubsmetropole.

Wie fühlt man sich, wenn man in einer der weltschönsten Städte mit Strand vor der Tür lebt?

Es ist eine Art Hassliebe. Dazu muss ich sagen, dass ich Rio liebe und mir keine andere Stadt in Brasilien vorstellen kann, wo ich leben möchte. Die Natur ist einfach besonders und ich kann mich wohl niemals sattsehen an der Silhouette der Berge, die sich besonders schön bei Sonnenaufgang und -untergang vom Horizont abzeichnet, und der grünen Landschaft, die fließend in die Stadt und das Meer übergeht. Das Negative ist, dass Bewohner und Politiker sich nicht viel um diese Natur scheren.

Wohnst du denn in der Nähe vom Strand?

Ja, ich lebe nur zwei Straßenblocks von der Copacabana entfernt, gehe dort aber nicht sehr oft hin und wenn, dann spaziere ich eher entlang der Promenade. Aber ich mag das Gefühl zu wissen, dass ich jederzeit da sein kann. Wenn ich schwimmen gehe oder mich mit Freunden treffe, gehe ich immer zum Strand von Ipanema, der ist etwa zwanzig Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt.

Ipanema ist also dein Lieblingsstrand?

Absolut! Ich bin fast jedes Wochenende da, sofern die Sonne scheint. Ich gehe dann zu der Barraca da Denise. Dort hat man eigentlich immer Spaß, es gibt sexy Kerle, einen freundlichen Service und gute Caipirinhas.

Foto: privat

Hast du Tipps für Urlauber, die vielleicht Bedenken haben, dass es in Rio nicht sicher ist?

Man sollte seine Sachen am Strand niemals unbeaufsichtigt lassen. Dazu sollte man auf das Tragen von Schmuck und eine große Kamera verzichten. Auch sein Smartphone sollte man nicht ständig in der Hand halten, weder am Tag noch nachts. Die U-Bahn ist sicher, ebenso Busse, aber wenn man sich unsicher fühlt, sollte man ein Taxi oder Uber nehmen. Das kostet fast nichts.

Obwohl Rio eine Millionenstadt ist, gibt es viel Natur in oder nahe der Stadt. Was kannst du Leuten empfehlen, die mal etwas anderes sehen wollen als den Strand?

In Rio gibt es Wanderwege für jedes Fitness-Level. Mein Favorit ist der Morro da Urca, den man vom Praia Vermelha aus erreicht. Am schönsten ist es dort bei Sonnenuntergang.

Was sollte man in Rio auf jeden Fall gesehen haben?

Geh auf den Zuckerhut und zum Christo Redentor auf den Corcovado, von denen man, aus unterschiedlichen Perspektiven, atemberaubende Aussichten auf die Stadt hat. Schau dir den Sonnenuntergang vom Arpoador-Felsen an. Plane ein Frühstück im Forte Copacabana und dem Parque Lage. Nimm die Straßenbahn nach Santa Teresa und entspanne im Parque das Ruínas. Setz dich zum Sonnenuntergang an die Open-Air-Bar Mureta da Urca und fahr am Freitagabend ins Künstlerviertel Lapa.

Hast du einen Tipp für ein gutes Restaurant?

Klar. Es ist zwar nicht typisch Rio, aber ich liebe indisches Essen mit seinen Farben, dem Duft und den vielen vegetarischen Gerichten. Mein Lieblingsrestaurant ist das Taj Mahal im Viertel Lagoa. Keine Ahnung, ob das authentisch ist, da ich noch nie in Indien war, aber die Köche kommen aus Delhi und mir schmeckt das Essen großartig.

Wenn jemand in Rio schwul ausgehen will, wie sähe der Plan für einen Samstagabend aus?

Ich glaube, das schwule Tagesleben ist aufregender als das in der Nacht. Rund um den Posto 9 am Strand von Ipanema findet man die meisten Schwulen – da ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für ein Warm-up am Abend haben wir nicht so viele Optionen, aber das Pink Flamingo in Copacabana ist ganz lustig. Wer auf House und Electronic steht, muss in den Klub The Week, und wer es alternativer mag, kann auf Facebook nach Events Ausschau halten, was gerade so in der Stadt passiert. Hier ist immer etwas los.

Foto: privat

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