1,5 Millionen rufen beim Rio-Pride im Superwahljahr: „Stimmt für LGBTI“

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Eine Woche vor den Präsidentschaftswahlen in Brasilien hat die queere Community in Rio de Janeiro beim Gay Pride unter dem Motto „Wählt Programme, keine Personen“ demonstriert. Zur Parade an der Copacabana kamen laut Veranstalter 1,5 Millionen Menschen

Foto: facebook.com/ParadaDoOrgulhoLgbtDoRioDeJaneiro/

Es ist ein Superwahljahr in Brasilien. Ab dem 7. Oktober wird in dem südamerikanischen Land nicht nur ein neuer Präsident gewählt, es finden gleichzeitig auch Gouverneurswahlen statt. Die queere Community ist dem entsprechend politisiert. Es gilt nicht nur gegen Korruption, Armut und Misswirtschaft zu stimmen, sondern auch die fortschrittliche LGBTIQ*-Politik des Landes zu bewahren. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Mission, die Wahl des Rechtspopulisten Jair Bolsonaro zu verhindern, der in der Bevölkerung Stimmung gegen ethnische Minderheiten, Schwarze und LGBTIQ* macht. 

Die 23. Parada do Orgulho LGBTI Rio 2018 am Sonntag stand somit unter dem Motto „Wählt Programme, keine Personen“. Ein klarer Appell an die Bevölkerung, sich nicht von charismatischen Dampfplauderern blenden zu lassen, sondern für eine menschenfreundliche (LGBTIQ*-)Politik zu stimmen. Der Umzug an der Copacabana war somit bei aller Buntheit politischer denn je. Dass er trotzdem rund 1,5 Millionen Besucher mobilisierte, freute die Veranstalter umso mehr. Sie zeigten sich bei Facebook „sprachlos“ über die große Resonanz. 

Ob der Aufruf #VoteEmLGBTI (#StimmtFürLGBTI) erhört wurde, stellt sich ab kommendem Wochenende heraus. Am 7. Oktober finden die Gouverneurswahlen und die erste Runde der Präsidentschaftswahlen statt. Ein zweiter Wahlgang ist für den 28. Oktober angesetzt. Die Amtszeit des neuen Präsidenten beginnt dann am 1. Januar 2019.

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