Schwule Skiwochen 2018: Der Berg ruft

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Foto: Arosa Gay Ski Week

Rund um die Welt stürmen schwule Skifreunde im Winter die Berge. Auf die Piste geht es unter anderem in den Rocky Mountains und den Alpen. Wintersportler können sich neben tollen Ski- und Snowboardbedingungen vor allem auf eins freuen: viele Partys!

Tignes/Frankreich: European Snow Pride

Tignes ist eine Gemeinde auf 2.000 Metern Höhe in den französischen Alpen, in der nur 2.600 Menschen leben. Die bekommen vom 17. bis zum 23. März, zum European Snow Pride 2018, sehr viele sehr willkommene LGBT-Besucher aus aller Welt. Und die wiederrum wollen in dem Hochtal um Tignes, in dem sich eines der bekanntesten Skigebiete Frankreichs befindet, sechs Tage lang jede Art von Wintersport betreiben – und feiern, feiern, feiern. Dazu bieten bis zu sechs Partys, Afterhours und Après-Skis am Tag reichlich Gelegenheit. Und wer von den sportlichen Jungs und Mädels mal eine Pause braucht, kann sich beim parallel stattfindenden vierten Gay Film Festival im örtlichen Kino die Höhepunkte des schwul-lesbisch-trans* Kinojahres ansehen. Der European Snow Pride gilt als größte Veranstaltung seiner Art in Europa und stellt sogar viele US-Events locker in den Schatten. www.europeansnowpride.com

Foto: European Snow Pride

Aspen, Colorado/USA: Gay Ski Week

Schwuler und gleichzeitig traditioneller Skifahren kann man wohl nirgends auf der Welt: Vom 14. bis zum 21. Januar 2018 steigt die Aspen Gay Ski Week, die Mutter aller LGBT-Wintersportveranstaltungen, im exklusivsten Skigebiet der USA. Das Event gibt es bereits seit 1996; jedes Jahr ist es Anlass für zehntausende Skibegeisterte aus aller Welt, sich in die Rocky Mountains von Colorado aufzumachen, um eine Woche lang zu feiern, Ski und Snowboard zu fahren und dabei Gutes zu tun. Denn während der Partys der Ski Week sammelt AspenOUT, die lokale LGBT-Organisation, die das Sportevent veranstaltet, Geld für Vereine, die sich für Akzeptanz und gegen Ausgrenzung einsetzen. Was könnte in Zeiten von US-Präsident Donald Trump wichtiger sein? www.gayskiweek.com

Foto: Matt Power

Arosa, Schweiz: Gay Ski Week

Arosa gilt schon lange als gayfriendly Ferienort – die Regenbogenfahne weht als Zeichen dafür während des gesamten Winters stolz im Dorfzentrum. Die 14. Gay Ski Week vom 20. bis zum 27. Januar zählt längst zu den größten Gay-Ski-Events der Welt. Deren Gäste kommen aus über 30 Ländern und aus allen Altersklassen. Sieben Tage – und auch Nächte – lang genießen die Teilnehmer ein abwechslungsreiches Programm auf und neben der Piste: vom klassischen Konzert über den White Snow Ball oder die Splash Pool Party bis hin zum beliebten Arosa Drag Race. So sind auch für Nicht-Wintersportler und Anfänger Spaß und Unterhaltung garantiert. Die Arosa Gay Ski Week ist eine farbenfrohe, aktive und unterhaltsame Ferienwoche, in die man mit alten Freunden fahren kann, aus der man aber garantiert mit ein paar neuen zurückkehrt. Denn neue Bekannte kann man beim LGBT-Après-Ski genauso kennenlernen wie beim Sonnenbaden auf der Skihütte. Elf Partnerhotels und eine große Auswahl an Ferienwohnungen und Chalets machen den Besuch in jeder Preisklasse möglich. Es gibt etwas für jeden Geschmack und für jedes Budget. Wer über die Webseite der Skiwoche bucht, hat außerdem eine Bestpreis-Garantie: Falls man ein günstigeres Angebot findet, bezahlen die Veranstalter die Differenz zurück. So ist die Schweizer Szene: farbenfroh, weltoffen und sexy. www.arosa-gayskiweek.com

Foto: Arosa Gay Ski Week

Whistler, British Columbia, Kanada: Winter Pride

Kanadas schönstes Skigebiet, die Gegend um Whistler und Blackcomb, lädt in der vierten Januarwoche vom 21. bis zum 28. Januar 2018 die LGBTI-Community zum nächsten Whistler Winter Pride. Bis zu 50.000 Gäste jeden Alters, jeden Geschlechts und jeder sexuellen Orientierung werden dazu erwartet. Und von Langlaufen über Abfahrt bis zu Trick-Ski ist in einem der größten Ski-Areale der Welt für alles und alle gesorgt. LGBT-Familien mit kleinen Kindern werden hier genauso selbstverständlich und umfassend betreut, wie der partywütige schwule Single, der es unter sportlichen Männern mal so richtig krachen lassen will. Und das in jeder Preisklasse: Vom Fünf-Sterne-Luxus bis zum Jugendhostel für unter 50 Dollar die Nacht ist jede Art von Unterkunft zu haben. Moderner als in Whistler/Blackcomb kann man nirgends in die Berge. Denn erst im Jahr 2010 fanden in dem keine 50 Jahre alten Sportgebiet die Olympischen Winterspiele statt. Deshalb genügen alle Lifts und Abfahrten modernsten Ansprüchen. Aber auch für Langläufer, Schneewanderer und Snowboarder bietet Whistler von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang unendliche Möglichkeiten für aufregende Tage. Von den Nächten ganz zu schweigen. So bringt Weltstar Pam Ann ihre Comedy-Show eigens für den Winter Pride nach Whistler. Am Samstag findet mit dem Snowball die größte Party des gesamten Jahres statt, und wem nach Heimatklängen ist, der kann sich von DJ Micky Friedmann aus Berlin auf der Party „Furrocious“ zum Tanzen bringen lassen. Neueste Errungenschaft von Whistler: die beiden Regenbogen-Zebrastreifen in der Mitte des kleinen Ortes, die laut Stadtverwaltung alle „rund ums Jahr daran erinnern sollen, dass bei uns jeder willkommen ist“. So mögen wir das! www.gaywhistler.com

Foto: Whistler Winter Pride

Text: Paul Schulz

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