Spaniens schöne Unbekannte

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Foto: extramduraamable.es

Mit gerade einmal einer Million Einwohnern auf einer Fläche von über 41 Quadratkilometern zählt Extremadura im Westen Spaniens zu den am dünnsten besiedelten Regionen Europas. Die geringe Bevölkerungsdichte ist einer der Gründe, weshalb die autonome Gemeinschaft ein beliebtes Ziel für Wanderer und Outdoor-Urlauber ist. Ein weiterer sind die milden Temperaturen, die nur von einer kühleren Klimazone im bergigen Norden unterbrochen werden. So wunderschön die Naturkulisse dieser weniger bekannten Urlaubsdestination, so spannend sind ihre historischen Denkmäler. Und so lecker die regionalen Spezialitäten.

NATUR

Highlight und der wohl bekannteste Naturpark der Region ist Monfragüe, zentral gelegen in der Provinz Cáceres. Auf knapp 180 Quadratkilometern findet der Besucher hier mediterrane Waldlandschaften und karge Schieferfelsgebilde. Mit Villareal de San Carlos befindet sich lediglich eine einzige Ortschaft innerhalb der Parkgrenzen. Die beiden großen Flüsse Tajo und Tiétar sind teilweise gestaut, wodurch ausgedehnte Wasserflächen entstanden sind. Zusammen mit der felsigen Umgebung sind sie ein perfektes Habitat für Greifvögel. Tatsächlich brütet in Monfragüe die größte Kolonie von Mönchsgeiern, die sich wunderbar von einer der vielen Aussichtsplattformen beobachten lässt. Andere typische Bewohner des Parks sind der Gänsegeier, die Blauelster und der Rothirsch. Der kleinere Cornalvo-Naturpark weiter im Süden verfügt zwar nicht über die gleiche Artenvielfalt, kann dafür aber mit einer einmaligen Kulisse aufwarten. Zwischen der typisch mediterranen Flora tauchen immer wieder architektonische Überbleibsel des Römischen Reiches auf, die eine Wanderung durch dieses Gebiet einzigartig machen. Eine weitere Möglichkeit zur Vogelbeobachtung bietet der Tagus-Naturpark, in dem vor allem Schwarzstörche und Spanische Kaiseradler anzutreffen sind.

Foto: Turismo de Extremadura

Aufgrund der geringen Einwohnerdichte und besonders in und um die Naturreservate ist die Lichtverschmutzung in Extremadura besonders niedrig, was die Region zu einem beliebten Ziel für Sterngucker macht. Auf der offiziellen Website des Tourismusbüros von Extremadura finden Hobbyastronomen unter dem Stichwort Astrotourismus eine Übersicht über die besten Aussichtspunkte und die interessantesten Himmelskonstellationen.

Foto: extramaduraamable.es

KULTUR

Extremadura verfügt über eine große kulturelle Vielfalt und eine bewegte Geschichte. So darf sich die Region als Geburtsstätte vieler Entdeckerpioniere rühmen, die den nord- und südamerikanischen Kontinent erschlossen haben. Das wohl wichtigste Erbe der Region ist aber sicherlich seine Bedeutung für die katholische Kirche. Kaiser Karl V. – ein leidenschaftlicher Verteidiger des Katholizismus – verbrachte im Kloster von Yuste seinen Lebensabend und fand hier seine letzte Ruhestätte. Noch heute ist ein Wanderweg nach ihm benannt, der durch das La-Vera-Tal zum Kloster führt und auch für unerfahrene Wanderer geeignet ist.

Foto: extramaduraamable.es

Oder man besucht die Kleinstadt Valencia de Alcántra unweit des Klosters von Yuste. Hier fand unter anderem die Eheschließung von Isabella von Kastilien, genannt „die Katholische“, statt. Von März bis Mai werden in Extremadura diverse Volksfeste gefeiert, die die Ankunft des Frühlings zelebrieren, was diese Monate zu einem guten Zeitpunkt für einen Besuch machen.

Foto: extramaduraamable.es

ESSEN & TRINKEN

Andalusien hat seinen getrockneten Schinken, Asturien seinen Bohneneintopf – und Extremadura? Extremadura ist stolz auf seinen Käse. Schafskäse, um genau zu sein. Verschiedene Gemeinden beanspruchen unterschiedliche Käsesorten und -variationen für sich. Unbedingt probieren sollte man die Torta del Casar, einen Käse aus der Milch des Merino- und des Entrefinoschafs. Der von außen eher harte Käse wird aufgebrochen und das Innere mit einem Messer oder Löffel traditionellerweise auf ein Stück Brot geschmiert. Wie die Torta del Casar ist der Ibores-Käse eine typisch extremadurische Spezialität, wird aber anders als die Torta del Casar aus Ziegenkäse und nicht aus Schafskäse hergestellt.

Foto: Turismo de Extremadura

INFO

Viele Tipps und Ideen für verschiedene Routen durch Extremadura gibt es online unter www.turismoextremadura.com

Unter dem Label Extremadura Amable richtet sich die Region spezielle an LGBTIQ*-Urlauber. www.extremaduraamable.es

Weitere Infos und Reiseideen für das Urlaubsland Spanien gibt es unter www.uniquespain.travel

Foto: Turismo de Extremadura

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