SPANIEN: ¡Vamos a Valencia!

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Nicht nur als Austragungsort der Gay Games 2026 ist diese Stadt definitiv eine Reise wert! Valencia vereint City und Beach, Historisches und Design, Kulinarisches und Kultur sowie Tradition und Gay Life.

Foto: pixabay

Ein Aufschrei geht durch das Café de las Horas. Verwundert drehen sich die Gäste in Richtung des Ecktisches, an dem eine Gruppe junger Männer eine Regenbogenfahne aus der Tasche zieht und reichlich Cava bestellt. Es ist der Abend des 19. November 2021. Gerade hat die Federation of Gay Games bekannt gegeben, dass Valencia das weltweit größte LGBTIQ*-Sportfestival im Jahr 2026 ausrichten darf. „Das ist ein Riesenerfolg“, jubelt Daniel (23), der mit Freunden die Wahl am Laptop verfolgt hatte. „Endlich ist Valencia auch einmal der Mittelpunkt der queeren Welt!“

Dass sich die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz bei der Vergabe der Spiele gegen München und das mexikanische Guadalajara durchsetzen konnte, gilt Insidern in der Tat als kleine Überraschung. Dass Valencia jedoch alle Voraussetzungen mitbringt, ein Darling nicht nur der queeren Sportwelt zu werden, dürfte jedem klar werden, der die Stadt besucht. Valencia liegt an der Mittelmeerküste im Osten Spaniens, etwa 350 Kilometer von Barcelona entfernt. Mit ihren knapp 800.000 Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt des Landes und besitzt, da sie auf demselben Breitengrad wie Mallorca liegt, klassisches Mittelmeerklima. Von den Römern bereits 138 v. Chr. gegründet, verfügt sie über eine beeindruckende Geschichte. Als Hafenstadt und Endstation der berühmten Seidenstraße war sie schon immer von multikulturellen Einflüssen geprägt. Einflüsse, die in Valencia gerade in einer der größten Altstädte Europas um das berühmte Viertel „El Carmen“ herum auf beeindruckende Weise sichtbar werden. Zwischen Kathedrale, Seidenbörse, dem Stadttor Torres de la Serrano oder den zahlreichen Kirchen lässt es sich angenehm schlendern. Mit dem ein oder anderen Zwischenstopp in Cafés und Restaurants ist allein die Altstadt einen Wochenendbesuch wert.

Foto: Bernd Müller

Stadt der Historie – Stadt der Moderne

Doch Valencia ist mehr als Geschichte, sie ist auch „World Design Capital 2022“ – und eine Stadt der Moderne. Das bekannteste Monument dieser Moderne ist die „Stadt der Künste und der Wissenschaften“, die von dem Valencianer Stararchitekten Santiago Calatrava entworfen und in den Jahren 2005 bis 2009 errichtet wurde. In einer weltweit einmaligen, futuristischen Kulisse befinden sich Oper, Planetarium, Museen, Eventlocations, eine Grünanlage und nicht zuletzt das größte Aquarium Europas. Errichtet wurde sie übrigens in einem Teil des Flussbetts des Turia, der nach vielen Überschwemmungen in den 1960er-Jahren trockengelegt wurde. Dieses Flussbett, das wie ein grünes Band die ganze Stadt durchzieht, ist auch die Heimat zahlreicher Sportvereine, denen dort ausladende Anlagen zur Verfügung stehen.

Foto: Visit Valencia / FANDI

Ein guter Ort für queeres Leben

Diese Sportstätten waren sicher ein Grund dafür, warum Valencia den Zuschlag für die GayGames 2026 erhalten hat. Ein anderer dürfte die offene Art sein, mit der die Stadt ihrer LGBTIQ*-Community begegnet: Spanien, obwohl katholisch geprägt, gilt als liberales Land und hat schon 2005 die gleichgeschlechtliche Ehe eingeführt. Valencia steht dem an Offenheit nicht nach. Alljährlich im Juni feiert man den Gay Pride, die Stadt verfügt über eine lebendige, wenn auch überschaubare queere Szene. Die meisten Lokale befinden sich im Stadtviertel Ruzafa, der bekannteste Klub „Deseo 54“ in Sagunto. Der Weg dorthin lohnt allemal, denn in unmittelbarer Nähe befindet sich die beliebte Tanzbar „The Muse“, in der es sich herrlich vorglühen lässt. Ansonsten ist von der Frauenkneipe bis zur schwulen Sauna alles da, was zu einer entsprechenden Infrastruktur gehört. Queere Randnotiz: Bis 2015 besaß die Stadt 24 Jahre lang eine offen lesbisch lebende Bürgermeisterin. 

INFO

www.visitvalencia.com

www.spain.info

Foto: Bernd Müller

HOTEL

Das Boutique-Hotel Caro ist die perfekte Kombination aus Geschichte und Moderne: Das Caro liegt in der Nähe der Kathedrale in einem Palast aus dem 19. Jahrhundert. Teile dieses einzigartigen Hauses sind bis zu 2.000 Jahre alt, darunter original römische Mosaiken und arabische Stadtmauern. Das ganze kontrastiert mit dem minimalistischen Stil eines modernen 5-Sterne-Hotels. Der ganzjährig geöffnete Außenpool ist ein weiteres Highlight ebenso wie das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Hotelrestaurant „Sucede“. www.carohotel.com

TERMIN

Schon jetzt legt sich die Stadt ordentlich ins Zeug, um 2026 ein würdiger Gastgeber der 12. GayGames zu sein. Die größte internationale Sport- und Kulturveranstaltung des Jahres wird vom 25. Mai bis 7. Juni 2026 stattfinden. www.vlcbidcitygaygames2026.com

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