KOMMENTAR: CDU MODERNISIERT FAMILIENBILD

Ach. Mutti darf faxen und Papi kann Pfannkuchen. Soviel „anders“ geht also jetzt in der CDU-Familie, wenn es nach den neuen Großplakaten der Volkspartei geht. Verantwortlich ist die Berliner Agentur Blumberry, deren Chef Lutz Meyer schon Altkanzler Schröder ins Kanzleramt warb. Für Alleinerziehende und Regenbogenfamilien ist das Plakat ein Schlag ins Gesicht.

Nein, ich glaube nicht, dass ich hier zu empfindlich reagiere. Zu deutlich wird, dass die CDU-Strategen dort weiter machen, wo sie im Bundestag aufgehört haben: bei der absichtlichen und, wie es Johannes Kahrs treffend formulierte, unanständigen Diskriminierung von Familien, die nicht dem Vater-Mutter-Kind-Schema entsprechen.

Warum unanständig? Weil den Machern der Kampagne sehr wohl bewusst ist, dass „anders“ ein Begriff ist, der in Verbindung mit dem Familienbegriff in weiten Teilen der Bevölkerung Assoziationen mit Regenbogenfamilien oder Alleinerziehenden weckt. Unanständig auch, weil auf dem Plakat eine Rollenverteilung in der klassischen Vater-Mutter-Kind-Familie angedeutet wird, die nun wirklich nicht mehr „anders“ ist und dies noch mehr den Eindruck verstärkt, dass es hier um Anbiederung an die Kernwählerschaft, vorbei an der Lebenswirklichkeit in Deutschland geht.

Ein Facebook-Kommentar zum Schluss: „Wenn ‚jede’ Familie wichtig wäre, dann würde auf dem Plakat nicht das ‚klassisch konservative’ Bild gezeigt werden.“ Das weiß die CDU ganz genau. •Christian Knuth

Internet: WWW.CDU.DE

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