KOMMENTAR – DU HAST DIE WAHL

Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Die Legislaturperiode war, was die Gleichstellung homosexueller Paare angeht, die wohl zäheste und gleichzeitig aufregendste der letzten zwei Jahrzehnte. Neben den leidenschaftlichen Reden im Bundestag wurde durch umfassende mediale Berichterstattung auf allen Nachrichtenkanälen so offen und einseitig positiv über jeden weiteren Schritt in Richtung Gleichstellung berichtet wie nie zuvor.

Zuweilen war das Thema Homosexualität am gleichen Tag in den Hauptnachrichtensendungen zu sehen wie auch zu späterer Stunde kontrovers in Talkshows wie „Hart aber fair“, „Anne Will“ oder „Menschen bei Maischberger“. Was die öffentliche Wahrnehmung der noch bestehenden Diskriminierung Homosexueller in Deutschland angeht, war es also eine gute Legislaturperiode – gerade weil sich die schwarz-gelbe Koalition so vehement gegen jegliche Gleichstellungsanläufe seitens der Opposition und immer wieder des Bundesverfassungsgerichtes gestemmt hat. Zuletzt blieb von einer Fünfzig-fünfzig-Stimmungslage für oder gegen die Öffnung der Ehe nicht mehr viel übrig in der Republik. Jüngste Umfragen sehen bereits eine Zweidrittelmehrheit auf der Seite der Befürworter der Ehe für alle, also der kompletten Abschaffung diskriminierender Ungleichbehandlungen zwischen heterosexuellen und homosexuellen Paaren.

Aber was folgt daraus für die Wahl am 22. September? Aus rein schwuler Sicht betrachtet, fällt es nicht allzu schwer zu entscheiden, wo ein Kreuz nicht gesetzt werden will. Alle Parteien bis auf die CDU wollen laut Wahlprogrammen gegen gesetzliche Diskriminierung weiterkämpfen und Ungleichbehandlungen sukzessive oder in einem großen Schritt abbauen. Unten in den Links kommen vom Kanzlerkandidaten der SPD Peer Steinbrück über den Spitzenkandidaten der Grünen Jürgen Trittin und Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) der Spitzenkandidat der Partei DIE LINKE Gregor Gysi sowie Stefan Kaufmann von der CDU zu Wort.

Das Team der blu Mediengruppe und ich hoffen, dir mit unserem Wahlspezial ein wenig Entscheidungshilfe zu bieten. Wir bitten dich, deine Stimme nicht ungehört verklingen zu lassen. Du hast die Wahl! •Christian Knuth

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