KOMMENTAR: ANSCHLAG AUF DAS DENKMAL FÜR HOMOSEXUELLE

Wie sinnvoll, notwendig und überfällig das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen gewesen ist, zeigt der Anschlag, der am vergangenen Wochenende, also nur elf Wochen nach der feierlichen Einweihung darauf verübt wurde. Was mag die Täter dazu getrieben haben, das Sichtfenster der Stele zu zertrümmern? Das Gleiche, was Gewalttäter getrieben hat, in der letzten Woche Schwule im Tiergarten anzugreifen: Homophobie und Schwulenhass.

Jetzt, zum Ende der CSD-Saison wird klar: Unsere ach so tolerante Gesellschaft ist noch lange nicht durch mit der Akzeptanz Schwuler und Lesben! Der befürchtete "Roll-Back" ist in vollem Gange. Die Politik ist aufgefordert schnellstens jedwede gesetzliche Diskriminierung und Ungleichbehandlung abzuschaffen, um Tätern und Zweiflern klar zu machen, dass der Staat sich nicht nur für vergangenes Leid entschuldigt, sondern auch der vollkommenen Gleichstellung verpflichtet fühlt. Die Zeiten, in denen Schwule und Lesben immer noch um staatliche Rechte betteln, müssen beendet werden!•ck

Der LSVD ruft auf:

Protestkundgebung gegen den Anschlag auf das Denkmal

Montag, 18. August, 17.00 Uhr

Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Berlin, Ebertstraße, gegenüber dem Holocaust-Mahnmal

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