Kardinal soll Berufsverbot ansprechen

Für den 23. April hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes den 1. Berliner Kongress zum Thema "Wertegesellschaft als ökonomischer Faktor" angekündigt. Für Empörung sorgt die Besetzung des Eröffnungsvortrages: Karl Kardinal Lehmann wurde beauftragt und Lesben- und Schwulenverbände gehen auf die Barrikaden. Zurecht bemängelt Manfred Bruns, Pressesprecher des LSVD, die Ankündigung, ausgerechnet einen Repräsentanten der Katholischen Kirche mit einem solchen Vortrag zu beauftragen und fordert den Kardinal in einer heute veröffentlichten Pressemeldung auf, in seinem Vortrag Stellung zur Diskriminierung innerhalb der katholischen Kirche zu beziehen.

Die Katholische Kirche ist laut Aussage Bruns einer der größten Arbeitgeber in der Republik und finanziere sich zu über 95% aus Geldern der öffentlichen Hand. Dennoch sei sie ein führendes Beispiel in diskriminierender Personalpolitik. So würden Homosexuelle, die eine Lebenspartnerschaft eingingen, immer noch entlassen, obwohl wiederverheiratete Geschiedene und Nichtchristen ihren Job behalten dürften.

"Wenn Lehmann über Antidiskriminierung spricht, muss er sich auch zu der diskriminierenden Praxis seiner Kirche äußeren. Alles andere wäre heuchlerisch." (Manfred Bruns,PM: Weg mit den Berufsverboten der römisch-katholischen Kirche, 21.4.2008)

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