NACHGEFRAGT – DIRK BACHHAUSEN VON ST. SEBASTIANUS UND AFRA

© FOTO: ST. SEBASTIANUS UND AFRA

Vor wenigen Monaten erst gegründet und am 10. September nun auch den Stadtverband der Kölner Schützen aufgenommen: St. Sebastianus und Afras Initiator Dirk Bachhausen (Foto, hinten rechts) über schwule Schützen und die allgemeine Akzeptanz. •mg

DIRK, MÜSSEN SCHWULE DENN JETZT WIRKLICH AUCH NOCH SCHIESSEN?

Schwule Schützen haben schon immer geschossen! Viele unserer Mitglieder sind in ihren alten Vereinen immer noch aktiv und dort akzeptiert. Man muss auch immer unterscheiden: Was ist die offizielle Marschrichtung und was passiert an der Basis? Dort sind die Leute oft viel weiter, als die Oberen es wollen. Und warum sollen wir denn nicht gemeinsam Spaß haben?

DIE GRÜNDUNG GESCHAH KURZ NACH DEN GESCHEHNISSEN UM DEN SCHWULEN SCHÜTZENKÖNIG DIRK WINTER BEI MÜNSTER …

Die Idee geisterte schon vor über zehn Jahren durch unsere Köpfe. Aber das war tatsächlich der konkrete Auslöser. Wie in der Kirche hast du auch bei den Schützen oft den Effekt, dass viele ihr Outing nicht wagen. Und wenn wir den Leuten zeigen können, dass auch eine schwule Bruderschaft nicht viel anders ist, dann wirkt sich das sicher positiv auf die allgemeine Akzeptanz aus.

WAS BEDEUTET EURE AUFNAHME IN DEN VERBAND DENN ÜBERHAUPT?

Die sportlichen Brüderschützen – im Gegensatz zu den der Kirche angebundenen Traditionsschützen – sind weltliche Vereine. Wir sind jetzt in den weltlichen Verband aufgenommen worden, in dem aber auch kirchliche Bruderschaften Mitglied sind. Und gemeinsam mit denen werden wir im nächsten Monat den Stadtkönig ausschießen.

DARÜBER HINAUS STREBT IHR NUN AUCH NOCH DIE AUFNAHME IN DEN (KATHOLISCHEN) HISTORISCHEN BUND DER DEUTSCHEN SCHÜTZENBRÜDERSCHAFTEN AN …

Unsere Satzung ist hieb- und stichfest und die Worte „schwul“ oder „lesbisch“ kommen darin nicht einmal vor. Die wird gerade geprüft – danach steht einer Aufnahme eigentlich nichts mehr im Wege …

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