HOMOVERFOLGUNG ABGEFRÜHSTÜCKT?

Am Mittwoch, dem 29. April 2009, empfängt die Zweite Bürgermeisterin der freien und Hansestadt Hamburg Christa Goetsch 45 Personen, die direkt oder indirekt zu Opfern der Homosexuellen-Verfolgung in Hamburg geworden sind.

Auf Bestreben der Initiative „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“ ehrt der Senat zum ersten Mal diese Opfergruppe mit einem Senatsfrühstück im Kaisersaal des Rathauses. Es ist auch das erste Mal, dass an die Opfer der Verfolgung Schwuler in der Bundesrepublik gedacht wird. Für sie gab es bisher keine Wiedergutmachung und die Urteile nach §§ 175, 175 a StGB wurden nicht aufgehoben. Die älteste Teilnehmerin am Senatsfrühstück ist die 101 Jahre alte Nichte des Hamburger Kaufmanns Carl Bruns, der beim Todesmarsch aus dem KZ Sachsenhausen ums Leben gekommen war.

Bernhard Rosenkranz und Ulf Bollmann gebührt Dank und Respekt für ihren dauerhaften Einsatz, dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte fortwährend ins Gedächtnis von Politik und Gesellschaft zu bringen. Die Politik ist aufgefordert, es nicht bei schmackhaften Lippenbekenntnissen zu belassen, sondern endlich die Unrechtsurteile unter dem § 175 aufzuheben! •pm/ck

Internet: WWW.HAMBURG-AUF-ANDEREN-WEGEN.DE/STOLPERSTEINE

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