KONTROVERS - ELEPHANT MAN

Die Mainzer Veranstalter vom Europalace haben sich bereits kurz nach den ersten Pressemeldungen dazu entschlossen, das Konzert des jamaikanischen Rappers Elephant Man abzusagen. Das Düsseldorfer „Rheingold“ stellte sich jedoch stur. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hat mehrfach auf die homophoben Inhalte und auch die schwierige Situation schwuler Männer in der Heimat Elephant Mans hingewiesen. Mit Texten wie „Queers must be killed! Take them by surprise!“ und anderen schwulenfeindlichen Zeilen schaffte er es, bereits zwei seiner Alben auf der Indizierungsliste zu platzieren.

Klar, selbst Madonna hatte es schon mit der Indizierung von Liedern, Videos oder auch Auftritten zu tun – im Gegensatz zu Elephant Man kann man ihr Blasphemie oder früher vielleicht mal Pornografie vorwerfen, nicht aber Aufruf zum Mord. Mit dem Argument, es gäbe noch andere Künstler, die bereits indiziert wurden, konnten die Veranstalter sich also nur mehr schlecht als recht aus der Affäre ziehen. Weiter verteidigte man sich, dass man keinen Einfluss darauf hätte, was der Künstler nach dem Konzert tue – auf der Bühne aber, so hätte er versichert, würde er nichts Schwulenfeindliches propagieren. Alle Ausreden waren umsonst. Letztendlich wurde auf Drängen des LSVD und der Grünen in Düsseldorf das Konzert kurz vor dem eigentlichen Termin abgesagt. Eine Wiederaufnahme der Tour in Deutschland ist bislang nicht geplant. blu freut sich, dass Homophobie in Deutschland keine Bühne mehr geboten wird. •fj

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