KONTROVERS - RAZZIA ALS PR-SHOW

„Das kann doch wohl nicht wahr sein!“ So beginnt die Stellungnahme der Verantwortlichen der auch gerne von Schwulen besuchten Hamburger Diskothek „Silber“ nach der Drogendurchsuchung am 2. August. Und wenn man sich die Medienberichte in BILD und MOPO angeschaut hatte, war man als ehemaliger Stammgast auch selbst äußerst verwundert.

Gestochen scharfe, fast gestellt wirkende Fotos vom „Tatort“ und winzige Kleinstmengen gefundener Drogen ließen bereits erahnen, dass hier mal wieder Hexenjagd auf die Hamburger Klubkultur gemacht wurde. Bestätigt jetzt durch die einleitend zitierte Stellungnahme. Weitere Aussagen daraus: „Die Presse hatte schon vor Einsatzbeginn ihre Plätze vor der Disko eingenommen und wurde dann vom Einsatzleiter mit Handschlag begrüßt. Die Drogenspürhunde mussten mehrfach Richtung Eingang gebracht werden, weil die Filmaufnahmen und Fotos bei deren Ankunft ‚nicht so gut gelungen‘ waren.“

Unhaltbar auch die in der Presse gemachten Vorwürfe, die Betreiber würden private Geschäftsräume dem Drogenhandel öffnen und letzteren fördern. Gefunden wurde in diesen Räumlichkeiten trotz einstündiger Suche nichts. Fazit für den Betreiber: „124 Gäste und Angestellte wurden überprüft und es wurden insgesamt sechs Kleinstmengen gefunden, die nachweislich nicht im ‚Silber‘ gekauft werden konnten (da keine Händler oder größere weggeworfene Mengen gefunden wurden). Dies macht einen prozentualen Anteil von gerade mal 5 Prozent aus. Ich bin sicher, dass in einer normal besetzten S-Bahn des HVV mindestens der gleiche prozentuale Anteil an Drogenkonsumenten feststellbar ist.“ •ck

Internet: DAS SILBER IM WELTNETZ

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