RUSSLAND: ZWEI HELDEN

© Foto: twitter.com/krasovkin

Gleich zwei beeindruckende Zeugnisse von Zivilcourage für die Rechte Homosexueller musste die russische Öffentlichkeit über sich ergehen lassen. Leichtathlet Nick Symmonds widmete seine Silbermedaille Homosexuellen, der russischer Fernsehmoderator Anton Krasovsky outete sich in seiner Livesendung als schwul.

Der US-Amerikaner Symmonds sagte nach dem zweiten Platz im 800-Meter-Lauf bei der Leichtathletik-WM in Moskau laut Meldungen: „Egal ob du schwul, hetero, schwarz oder weiß bist: Wir alle verdienen dieselben Rechte. Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt, für gleiche Rechte einzutreten, werde ich das tun, egal, ob ich dafür ins Gefängnis gehe."

Anton Krasovsky ist das Gesicht des kremlnahen Kabelsenders KontrTV, oder besser war es. Bereits am 25. Januar 2013* entschied er sich laut Medienmeldungen während einer Sendung, Schluss mit dem Versteckspiel zu machen und sagte sinngemäß und "live on air": „Ich bin schwul und ich bin trotzdem der gleiche Mensch wie Sie, meine geneigten Zuhörer, wie Präsident Putin, wie Ministerpräsident Medwedew und die Abgeordneten der Duma."

Erst jetzt erklärte sich Krasovsky laut advocate.com in einem Interview auch westlichen Medien und sagte aus, dass nach dem Vorfall, den er trotz Jobverlust nicht bereue, umgehend alle Emailadresse und Firmenaccounts blockiert wurden und sein Konterfei binnen Stunden komplett aus Webseiten und von Gebäuden verschwunden sei. •ck

*UPDATE 15.8.:

Facebookuser Vadym Kaplun schrieb uns: Die Nachricht übers Outing ist längst nicht mehr aktuell. Es ist am 25.1.2013 passiert, wurde in den russischen Medien viel besprochen und schon längst vergessen.

A.d.R.: Leider ist es tatsächlich so, dass die Informationen über unsere westliche Quellen fehlerhaft waren. Wir haben den Artikel diesbezüglich angepasst.

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