SCHWULE PSYCHISCH KRANK?

Das britische Fachmagazin „BMC Psychiatry“ veröffentlichte eine Studie, die mit mehr als 1.400 Psychotherapeuten durchgeführt wurde. Erschreckendes Ergebnis: Jeder Sechste hat schon eine Antihomotherapie angeboten.

Auslöser für die Therapieangebote waren immer die Patienten, also Schwule und Lesben, die mit dem sozialen Druck des Umfeldes, Diskriminierung und Anfeindung nicht zurecht kamen. Sie fragten ihre Therapeuten nach Abhilfe – diese versprachen sie ihnen. Besonders Besorgniserregend ist dabei, dass sich die Fälle nicht auf die Vergangenheit beziehen, sondern immer wieder auftreten.

Professor Michael Kling, der Leiter der Studie, sagte dazu gegenüber Journalisten der Zeitung „The Independent“: „Der Himmel weiß, was genau sie da tun. Wir haben erst gar nicht versucht, sie zu fragen, weil es keinen Beweis gibt, dass irgendetwas funktioniert. Wenn der Therapeut nicht weise genug ist, zu sagen, dass dies ein Teil von ihnen ist und daran nichts krankhaft ist, mag er verleitet davon sein, ihn zu ändern. Stattdessen sollte der Therapeut sagen, dass es sehr bedauerlich ist, dass sie tyrannisiert werden, und dass er helfen kann, mit der Lage zurecht zu kommen und sie zu meistern.“ •ck/dpa

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