KORAN SCHWULENFEINDLICH?

Ein großer Teil der traditionellen Islamgelehrten vertritt die Meinung, Homosexualität gehe aus dem Koran als Sünde hervor. Es gibt es jedoch keine explizite Stelle, woraus dies eindeutig hervorgeht. Die einzige halbwegs gültige Stelle, auf die dies zuträfe, bezieht sich vielmehr auf illegitimen Geschlechtsverkehr. Wörtlich lautet sie in Sure 4:16: „Und diejenigen, die es von euch begehen, strafet beide.“ Dies weise laut Koranwissenschaftler Andreas Ismail Mohr nicht zwingend auf Analverkehr hin. Vielmehr richte sich der Satz im Vorfeld aufbauend an verheiratete Ehemänner und als Sünde könnte der Ehebruch gemeint sein.

Besser noch: Der Koran weise Paradiesbeschreibungen mit Wein ausschenkenden Jünglingen auf, die als homoerotisches Bild verstanden werden können. Das islamische Strafrecht jedoch, das Homosexualität verbietet, hat weder religiösen Wert noch Rückhalt, sondern wurde durch die Gesellschaft geschaffen. •ba

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