Streit um Ratzi-Kitty

Joseph Ratzinger ist Papst - und in der Kunst Mrs. Kitty. So heißt eine Statue des italienischen Bildhauers Paolo Schmidlin, die den Chef von Gottes Bodenpersonal halbnackt und nicht eben mit einem samtenen Heiligenschein umgeben zeigt. Um diese Büste gibt es jetzt Streit. Sie ist nämlich Bestandteil der ersten Ausstellung unter dem Titel "Kunst und Homosexualität", die derzeit in Mailand gezeigt werden soll. Bei der Pressevorstellung der Ausstellung geriet die künstlerische Ratzi-Parodie schnell zum Favoriten der Journalisten - die einen nahmen es mit einem Lächeln, die anderen eher mit Empörung. Jetzt soll die Ratzi-Kitty-Büste aus der Ausstellung entfernt werden - zumindest dann, wenn es nach dem Willen der Kirche und konservativer italienischer Medien geht. Als erstes wurde die Büste von der Liste der Ausstellungsstücke gestrichen, weil sie die Gefühle der katholischen italienischen Menschen verletzten könnte, so ein Sprecher der Stadt.

Am Rande der Diskussion um die Ratzinger-Parodie des italienischen Künstlers Paolo Schmidlin flammte auch die Debatte um eine Förderung der Stadt für das 20. Schwul-Lesbische Filmfestival in Mailand wieder auf. Im gleichen Atemzug, in dem konservative Politiker und klerikale Kräfte die Entfernung des Kunstwerks aus der Ausstellung forderten, forderten sie auch die Streichung der Fördermittel für das Filmfestival. Begründung: Homosexualität solle nicht mit öffentlichen Geldern gefördert und bekannter gemacht werden, weil sie den katholischen Grundwerten entgegenstehe.

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