BOLLERWAGEN UND HOMOSEXUELLE – DAS GEHT NICHT

Ich möchte mal meinen, dass die Kombination schwul, betrunken und grölend unterwegs am heiligen Vatertag tatsächlich ein wenig, sagen wir mal, nonkonformistisch zum Klischee des gemeinen Homosexuellen passt (obwohl ich selber durchaus Schwule kenne, die genau so um die Alster wanken). Aber hier liegt des Pudels Kern: Was die Stadtväter von Binz auf Rügen da befürchten, ist genau Anlass des Anliegens des Regenbogenvereins von Stralsund für den „Internationalen Tag gegen Homophobie“ (IDAHO). Der Verein wollte mit einem Infostand auf dem Seebrückenvorplatz in Binz über queere Lebensweisen aufklären. Dies untersagten die Behörden nun.

Laut „Ostsee Zeitung“ sehe der Bürgermeister einen solchen Infostand als „politische Veranstaltung“ und eine solche dürfe eben dort nicht stattfinden. Der zuständige Betriebsausschuss der Kurverwaltung von Binz fast es denn in seiner Begründung passend zusammen. Der Vorsitzende Harald Schewe in der Ostsee Zeitung: „Wenn dann Betrunkene mit ihren Bollerwagen auf die Homosexuellen treffen, gibt das nur Ärger.“

Ach? Ist also Homophobie in Binz soweit verbreitet, dass sich Schwule davor fürchten müssten, am 17. Mai öffentlich in Erscheinung zu treten? Wenn ja, dann sollten sie um so dringender demonstrieren, wenn nein, gibt es ja doch keinen Grund für ein Verbot der Aktion. •ck

http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/deed.de

Internet: DER VEREIN IM NETZ

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