Zu schwuchtelig verhalten?

„Gewalt gegen Schwule ist weiterhin Alltag in Berlin“, so MANEO-Projektleiter Bastian Finke angesichts der Vielzahl der seit Jahresbeginn eingegangenen Meldungen. Auch im beginnenden dritten Quartal 2007 erfasste Berlins schwules Anti-Gewalt-Projekt bereits zahlreiche gegen Schwule gerichtete Übergriffe. „Unser Überfalltelefon läuft momentan heiß. Die Botschaft, Homophobie und Hassgewalt nicht einfach zu bagatellisieren, sondern zu melden, ist bei vielen angekommen“, resümiert Finke das verstärkte Engagement der vergangenen Monate. Die 2006 gestartete MANEO-ToleranzKampagne zeigt Wirkung: „Betroffenen fühlen sich ermutigt, Vorfälle bei uns zu melden. Viele von ihnen nehmen auch die Unterstützung unserer Opferhilfe in Anspruch.“ Weil die kürzlich vorgestellte MANEO-Studie zu Gewalterfahrungen von schwulen und bisexuellen Jugendlichen und Männern eine Dunkelziffer von 90 Prozent offenbart, steht MANEO noch viel Arbeit bevor.

Drei aktuelle Fälle:

Kreuzberg: Partygänger wurden in der Gneisenaustraße mit Glasflasche beworfen, ein Auto fährt mutwillig bei Rot an, bremst nur knapp vor Betroffenen

Neukölln: Ein homophober Nachbar attackiert schwules Paar und durchlöchert die Wohnungstür mit einem Messer

Kreuzberg: Ein junger Schwuler wird mit dem Gesicht an eine Hauswand gestoßen, davor in der Oranienstraße angepöbelt

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