KEIN KRANKENGELD FÜR MENSCHEN MIT HIV?

FDP und Wirtschaft haben den Vorschlag gemacht sogenannte Karenztage einzuführen. Betroffen wären auch Angestellte, die an HIV erkrankt sind. Arbeitnehmer würden für die ersten Krankheitstage keinen Lohn mehr bekommen, so die Deutsche Aidshilfe. Befürworter finden, dass das „blau machen“ von Angestellten damit unterbunden wird.

Die Deutsche Aidshilfe weist diese Idee zurück. „Die Lohnfortzahlungen müssen im Krankheitsfall erhalten bleiben. Chronisch Kranke wie Menschen mit HIV wären davon häufiger betroffen. Manche kranke Arbeitnehmer würden durch Karenztage außerdem unter Druck gesetzt, trotz ihrer Krankheit zu arbeiten. Krankheit ist ein Bestandteil des Lebens und darf nicht bestraft werden", so die DAH. FDP-Gesundheitsexperte Erwin Lotter sagte gegenüber der Bild, „über die Einführung von Karenztagen nachzudenken. Möglich wäre beispielsweise ein Tag im Jahr." Der Präsident des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, forderte „zwei Karenztage, wie es international üblich ist.“

DAH Deutsche AIDS-Hilfe e.V. ist der Dachverband von rund 130 Organisationen und Einrichtungen in Deutschland. Sie betreibt Prävention und vertritt die Interessen von Menschen mit HIV/Aids in der Öffentlichkeit sowie gegenüber Politik, Wissenschaft und medizinischer Forschung. •bs

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