US-PFADFINDER: HOMOSEXUALITÄT „INJIZIERT“ – RAUSSCHMISS

© United States (kein Copyright)

Weil der 49-jährige Gruppenchef Geoff McGrath seine Homosexualität nicht geheim hielt, sondern sie in die Gruppe „injiziert“ habe, wurde er von den Boy Scouts of America gefeuert. Dies berichtet der Spiegel in seiner Onlineausgabe. Der Vorfall erinnert stark an die vom Obersten Gerichtshof der USA verbotene „Don’t ask, don’t tell“-Regelung des Militärs.

Pfadfinder dürfen laut eines Kompromisses aus dem vergangenen Jahr offen mit ihrer Sexualität umgehen. Betreuer und Angestellte dagegen dürfen im Job nicht darüber reden, ob sie lesbisch oder schwul sind. Um den Rausschmiss entbrannte dem Bericht nach eine Mediendiskussion, da auf der einen Seite McGrath darauf bestand, dass die Führung der Boy Scouts über seine Identität im Klaren gewesen sei, als sie ihm die Leitung einer Gruppe übertrugen – der Verband bestreitet dies und spricht von Täuschung.

Es bleibt abzuwarten, ob Menschenrechtsverbände sich des Themas annehmen, denn die Parallelen zum US-Militär sind überdeutlich: Auch die von Präsident Obama 2011 endgültig abgeschaffte „Don’t ask, don’t tell“-Regelung verbot es Homosexuellen in der Armee über ihre Identität zu sprechen – taten sie es doch, wurden sie gefeuert. Der Oberste Gerichtshof bestätigte am 12. November 2010 ein Verbot der Strafmaßnahmen im US-Militär, das einen Monat vorher von einem Bundesgericht ausgesprochen worden war. •ck

Foto: Ideal Scout Statue by Robert Tait McKenzie, 22nd & Winter Streets, Philadelphia, PA Fotoquelle

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