KONTROVERS: DIE EHE VERTEIDIGEN

Der 2005 eingereichte Normenkontrollantrag gegen das Gesetz zur Überarbeitung der Lebenspartnerschaft wurde endlich zurückgenommen. Die bayerische FDP-Chefin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kommentierte dazu:

„Die FDP hat als Koalitionspartner der CSU geholfen, im 21. Jahrhundert anzukommen (...)“ Welch schwerer Entschluss das für einige Parteimitglieder der CSU gewesen sein muss, zeigt sich an den Äußerungen der bayerischen Justizministerin Dr. Beate Merk. Diese warnte davor, hieraus Rückschlüsse auf weitere Gesetzesänderungen zu ziehen: „Ich werde Ehe und Familie weiterhin gegen eine schrittweise Gleichsetzung verteidigen. Insbesondere eine Volladoption durch Lebenspartner wird es mit mir nicht geben. (...) Ehe und Familie sind nach der Bayerischen Verfassung ‚die natürliche und sittliche Grundlage der menschlichen Gemeinschaft‘. Wer aus vermeintlicher Political Correctness immer weitere Zugeständnisse an andere Lebensformen macht, beschädigt in Wahrheit das Institut der Ehe.“

Erschreckend ist hierbei nicht nur die indirekte Aussage, dass Lebenspartnerschaften unnatürlich und unsittlich wären. Die Politikerin ignoriert damit auch die Ergebnisse der kürzlich veröffentlichten bayerischen Studie zur Adoption durch homosexuelle Lebenspartnerschaften. Der Nürnberger Verein Fliederlich e. V. forderte daraufhin die Bayerische Staatsregierung auf, einen Kurswandel zu vollziehen und Lebenspartnerschaften endlich komplett mit der Ehe gleichzustellen. •cb

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