MIT SPRITZPISTOLEN GEGEN WEIBISCHES VERHALTEN

Im Bundesstaat Terengganu des südostasiatischen Malaysia hatte die Bildungsbehörde Lehrer im letzten Jahr dazu aufgerufen, „weibisch“ wirkende Jungen zu melden. Rund 60 von ihnen wurden laut Pressemeldungen nun in ein Umerziehungslager geschickt, um zu verhindern, dass sie als „Transvestiten oder Homosexuelle enden.“

Laut dem Bericht mussten die Jungen Moscheen besuchen, Marschieren üben und mit Wasserpistolen zielen lernen. Ziel sei es laut Aussage des Erziehungsministers des Bundesstaates, so viele junge Männer wie möglich davon abzuhalten schwul zu werden. Auf Homosexualität stehen im muslimisch geprägten Malaysia bis zu 20 Jahre Haft.

Eine halbseidene Korrektur der Vorgehensweise kam nun aus der Hauptstadt Kuala Lumpur. Die Familienministerin Shahrizat Abdul Jalil sagte gegenüber der Presse, dass solche Erziehungsmaßnahmen die Jugendlichen traumatisieren könnten und letztere ja auch nicht gegen Gesetze verstoßen hätten. Bei der Auswahl der jungen Männer müsse man daher im Vorfeld genau identifizieren, was das jeweilige Problem des Einzelnen sei. •ck

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