AMERIKAS PROMINENZ STEHT AUF

Nach dem unerwarteten Urteil des Obersten Gerichtshofes von Kalifornien gegen die Ehe für Schwule und Lesben, formiert sich immer prominenterer Protest. Schauspieler, Unternehmen und selbst der republikanische Gouverneur Schwarzenegger ergreifen Partei für die Homoehe.

Der Kampf um die Homoehe ist ein Klassenkampf geworden: Konservativchristliche Kreise und Verbände verbünden sich gegen die größer werdende Lobby der freiheitsliebenden Großstädter und überbieten sich gegenseitig mit finanziellen und medialen Mitteln, um ihre Standpunkte in die Köpfe der Unentschlossenen zu bringen.

Immer mehr berühmte Firmen und Personen schließen sich aber dem Lager der Befürworter der Eheöffnung für Schwule und Lesben an. Jüngst dekorierte Levi´s Strauss landesweit seine Schaufensterpuppen mit einem weißen Knoten, dem öffentlichen Symbol für das Streben nach Gleichberechtigung für Homosexuelle. Der Jeanshersteller mit Sitz in der Schwulenhochburg San Francisco, ist schon seit längerem für seine liberale Haltung bekannt und ist einer der Hauptgeldgeber für den schwulen TV-Sender Logo. Vorbildlich: Levi´s übt nicht nur sichtbaren Protest, sondern weißt auch alle Mitarbeiter an, Kunden auf Nachfrage die Bedeutung der weißen Knoten zu erklären. Weitere „Knotenträger“: Dave Stewart (Eurythmics), Dave Grohl (Ex-Foo-Fighter-Sänger) und Michael Bloomberg (Bürgermeister von New York).

Selbst der republikanische Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger, erklärte in der „Tonight Show“ von Jay Leno, dass er das Gerichtsurteil zwar respektiere, „die Sache“ aber noch nicht vorbei sei. Er geht davon aus, dass es bald zu einer neuen Volksabstimmung kommen wird und die Entscheidung rückgängig gemacht wird.

Der Schauspieler und buddhistische Menschenrechtler Richard Gere verweist auf die Situation seines schwulen Bruders David. Dieser gehört zu den rund 18.000 homosexuellen Paaren, die im letzten Jahr in Kalifornien geheiratet hatten. David sei ein toller Vater und Gere sehe keinen logischen Grund dafür, dass das Eheverbot weiter bestehen sollte. •ck

Internet: WHITE KNOT IM NETZ

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