Costa Rica bekommt Ehe für alle

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Am Obersten Gerichtshof in Costa Ricas Hauptstadt San José haben die Richter die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare angeordnet. Bei aller Freude über das Urteil bleibt die Anordnung dennoch hinter den Erwartungen der Community zurück

Foto: marchadeladiversidad.com

Nach dem Amtsantritt von Costa Ricas neuem Präsident Carlos Alvarado Quesada im April frohlockte die LGBTIQ*-Community in dem mittelamerikanischen Staat bereits. War der neue Mitte-Links-Staatschef im Gegensatz zu seinem traditionalistischen Herausforderer doch ein klarer Befürworter der Ehe für alle (blu berichtete). Danach passierte aber erst mal nichts. Am Mittwoch war es der Oberste Gerichtshof in der Hauptstadt San José, der neue Bewegung in die Sache brachte. Die Richter ordneten dabei faktisch die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare an. Sie folgten damit einem Aufruf des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der diesen Schritt Anfang des Jahres für ganz Lateinamerika gefordert hatte (blu berichtete). Die Richter in Costa Rica räumten den Gesetzgebern im Urteil vom Mittwoch allerdings eine großzügige Frist von 18 Monaten für die Umsetzung der Anordnung ein. Das wird von vielen LGBTIQ*-Verbänden kritisiert.

Das Urteil von San José wurde von einer „Unser Engagement für volle Gleichstellung ist ungebrochen“-Botschaft auf dem Twitter-Account von Präsident Carlos Alvarado Quesada flankiert. Dieses Signal der Unterstützung macht Hoffnung, dass der Änderung des Ehegesetzes eine hohe politische Priorität eingeräumt wird, sodass Costa Ricas Community nicht bis März 2020 auf die ersten rechtskräftigen Hochzeiten queerer Paare warten muss.

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