CDU-Ministerin outet sich

Will man der BILD-Zeitung mal glauben, dann hat sich gerade die hessische Kultusministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin als lesbisch geoutet. Karin Wolff hat laut BILD bestätigt, dass sie mit einer Heilpraktikerin liiert ist. Das Boulevardblatt hatte die Christdemokratin mit ihrer Partnerin bei einem Sommerfest in Frankfurt gezeigt. Wolff hatte demnach ihre Partnerin vor zwei Jahren kennen gelernt, als sie wegen Rückenproblemen in Behandlung war: "Es war keine Liebe auf den ersten Blick. Vielleicht auf den dritten, oder so. (Naja, Rücken halt...) Vor einem halben Jahr erst hat es dann gefunkt", erklärte sie gegenüber "Bild". Wolff hatte zuletzt mit ihrer Forderung für Aufregung gesorgt, die biblische Schöpfungsgeschichte im Biologieunterricht zu lehren. Die 48-Jährige ist Mitglied des CDU-Bundesvorstandes. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) zeigte sich erfreut über die Offenheit der Politikerin: "Die Äußerungen der hessischen Kultusministerin Karin Wolff in der Bild-Zeitung sind ein mutiger, begrüßenswerter Schritt", erklärte der LSVD. "Für fast alle Politikerinnen und Politiker ist es selbstverständlich, sich in der Öffentlichkeit mit Ehepartner oder Lebensgefährtin zu zeigen. Für lesbische Politikerinnen und schwule Politiker sollte hier nichts anderes gelten." Der Verband hofft, dass der Schritt in die Öffentlichkeit für die hessische Landesregierung ein Anstoß ist, sich künftig stärker für den Abbau der Diskriminierung von Lesben und Schwulen einzusetzen. Dazu gehöre auch, "im Schulunterricht an den Zielen der Aufklärung gegenüber obskuren Weltdeutungen festzuhalten."

Schade nur, dass es zum Outing der Politikerin eines Fotos in der BILD bedurft hatte - viel besser wäre der "mutige Schritt" angekommen, hätte sich Wolff schon im Wahlkampf als lesbisch geoutet.

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