ÖSTERREICH GEHT IN DIE VERLÄNGERUNG

Wir wagen vorauszusagen, dass sich eine Verlängerung im morgigen EM-Spiel gegen Kroatien vermeiden lässt. Leider trifft dies nicht auf die überfällige Verabschiedung des Lebenspartnerschaftsgesetzes zu. Hier erbat sich ÖVP-Chef und Vize-Kanzler Wilhelm Molterer eine Fristverlängerung des Begutachtungsverfahrens um acht Wochen auf den 16. Juni.

Begründet wurde die Bitte mit "Wünschen mehrere Ressorts". Es handele sich schließlich um eine neue Gesetzesmaterie und eine sorgsame Begutachtung sei daher angebracht.

Das geplante Gesetz zur Einführung einer Lebenspartnerschaft spaltet die Gemüter des Alpenstaates. Auf der Website des Parlaments sind ungewöhnlich viele Stellungnahmen zu verzeichnen. So schrieb eine Vorstandsassistentin der Bauindustrie: "Es ist mir ein Anliegen, Ihnen meine entschiedene Ablehnung zum Gesetzesvorschlag für Eingetragene Partnerschaften mitzuteilen. Vertrauen Sie weiterhin auf den Erfolg und die Nachhaltigkeit von biblisch-christlichen Werten."

Die "Vertreter Gottes", die römisch-katholische Kirche, bemühen wieder einmal Dogmen aus lange vergangenen Zeiten und weist auf den Unterschied zwischen Ehen, die der Familiengründung dienen und Lebenspartnerschaften hin. Homosexuelle seien zur Keuschheit aufgerufen. (Quelle: Die Presse)•ck

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