AKKs Toilettenwitz wird zum internationalen Ärgernis

by

Während Deutschland auf eine Entschuldigung von Annegret Kramp-Karrenbauer (AKK) wegen ihres unterirdischen Karnevalswitzes über „die Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen" will, wartet, häufen sich internationale Reaktionen zu dem Skandal

Foto: twitter.com/JuliaKloeckner

„Peinlich!“, „Unterirdisch!“, „Fremdschämen!“ – das sind nur einige Reaktionen, mit denen AKKs rückschrittlicher Toilettenhumor in den deutschen Medien bedacht wird. Die CDU-Vorsitzende hatte bereits am Donnerstag in einer Karnevalsrede beim „Stockacher Narrengericht“ folgende Aussage getätigt: „Guckt euch doch mal die Männer von heute an: Wer war denn von euch vor kurzem mal in Berlin? Da seht Ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion. Die, die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen.“

Was vordergründig als in Ironie verpackte Huldigung eines konservativen Männerbilds daherkommt, erteilt im Klartext jüngsten Debatten über einen dritten Geschlechts-Eintrag, der alle Geschlechtsvariationen inkludiert (blu berichtete), eine Absage und spricht Intersexuellen ihre Daseinsberechtigung ab. AKK bestätigt mit dieser Grundhaltung Positionen, die ihr im letzten Jahr den Titel der „Miss Homophobia“ (blu berichtete) einbrachten.

Der Nollendorfblog und dann queer.de    sowie ein offener Brief, in dem der schwule Grünen-Abgeordnete Sven Lehmann die Äußerung als „diskriminierend und verächtlich machend“ verurteilte, machten den AKK-„Witz“ am Wochenende zur Mainstream-Meldung. Nun wird AKKs Verhöhnung der dritten Geschlechtsoption von der Tagesschau bis zur Bild diskutiert. Während einige CDU-Politiker ihre Parteivorsitzende in Schutz nehmen, hüllt sich AKK bislang in Schweigen. Derweil wird die Nachricht auch weltweit aufgenommen. Beim internationalen Kommentar-Check offenbart sich, wem AKK mit ihrer Aussage aus der Seele spricht. Während FeministInnen und progressive Kräfte den Toilettenwitz verurteilen, findet er bei Rechtspopulisten Lob. 

Back to topbutton