Coming-out: Dalton Harris ist pansexuell

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Der jamaikanische Sänger Dalton Harris – in Großbritannien als Gewinner der 15. Staffel von „The X Factor UK“ bekannt geworden – offenbarte auf Twitter seine Pansexualität.

„Ich hatte letzte Nacht eine tiefe Erkenntnis“, schrieb Harris an seine Fans. Er wolle nicht mehr vor seinem Leben davonlaufen wie bisher, sondern endlich zu dem stehen, der er ist.

„Ich möchte glücklich sein und wirklich lächeln. Ich beendete eine Beziehung, die das Beste war, was mir passiert ist und die mir so viele Dinge beigebracht hat. Hat mir beigebracht, dass ich wertvoll bin und dass ich wichtig bin und Liebe verdiene. Danke Ayose. Ich werde dich ewig lieben.“ 

Dann fuhrt er fort: „Ich möchte mein Leben leben und ehrlich mit mir und mit allen um mich herum sein. Gefühle und/oder Fehler nicht verbergen oder maskieren. Mich nicht verurteilen. Mich und niemanden sonst missbrauchen. Ich bin dankbar für meine Familie und für alle, die um mich herum sind.“

„Heute entscheide ich mich, mein Leben zu ändern. Und besser zu leben. Und dies zu teilen ist der erste Schritt, denn es war schwierig.“

Geteilt hat Harris schließlich die Pansexual-Pride-Flagge – als Zeichen seiner pansexuellen Orientierung.

Was ist Pansexualität?

Der Begriff Pansexualität leitet sich von der griechischen Vorsilbe pan ab, was so viel bedeutet wie ‚gesamt, umfassend, alles‘. Die Pansexual-Pride-Flagge besteht aus den Farben Pink, Gelb und Blau: Pink steht für die weibliche, Blau für die männliche und Gelb für nicht-binäre Geschlechterzugehörigkeit. Die Farben verweisen darauf, dass pansexuelle Menschen in ihrem Begehren keinem Geschlecht bzw. keiner Geschlechtsidentität den Vorzug geben, sie können sexuelle und/oder romantische Gefühle für alle Geschlechtsidentitäten empfinden. Pansexualität lässt sich daher auch als eine Sonderform der Bisexualität bezeichnen. Allerdings geht Pansexualität noch weiter: Bei dieser sexuellen Orientierung verschwindet das Geschlecht vollkommen hinter der Person und spielt überhaupt keine Rolle.

Jamaika kämpft gegen tödliche Queerfeindlichkeit

Für Harris, der in Jamaika geboren wurde, dürfte dieses Outing sicherlich keine leichte Entscheidung gewesen sein. Das Land gehört weltweit zu den gefährlichsten Ländern für sexuelle Minderheiten. Im Ranking des Spartacus Gay Travel Index 2020 belegt das Land Platz 161. Immer wieder kommt es zu grausamen Morden an Queers (mehr dazu in unserem Themenschwerpunkt Jamaika). 

Der 26-Jährige konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er tags darauf mitteilte, ‚Pansexual‘ sei in Jamaika nach seinem Outing rekordverdächtig oft gegoogelt worden.

Suizid-Gedanken? Sprich mit jemandem darüber. Solltest du dich niemandem in deinem Umfeld anvertrauen können, nimm die folgenden kostenlosen Hilfsangebote der Telefonseelsorge in Anspruch: 

per Telefon 0800 / 1110111 oder 0800 / 1110222

per Mail und Chat unter online.telefonseelsorge.de 

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