Ecuador feiert Ehe-für-alle-Anordnung des Verfassungsgerichts

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Mit Berufung auf Antidiskriminierungsrichtlinien und ein Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2018 ordnete Ecuadors Verfassungsgericht am Mittwoch die Ehe für alle an. In der Hauptstadt Quito wurde das Urteil am Abend frenetisch gefeiert. Helden des Tages waren zwei schwule Paare auf deren Klage das Urteil zurückgeht.

Foto: facebook.com/fundacionecuatorianaequidad

Nachdem ein Richterspruch zugunsten zweier lesbischer Paare im Juli 2018 bereits als „Türöffner für die Ehe für alle in Ecuador“ gefeiert worden war (blu berichtete), ordnete das Verfassungsgericht in der Hauptstadt Quito nun endgültig die Einführung der Ehe für alle an. Die Entscheidung war knapp (fünf Stimmen dafür, vier dagegen), aber sie war unmissverständlich:  „Das Urteil sieht vor, dass die Nationalversammlung die Institution der Ehe so umgestaltet, dass Personen gleichen Geschlechts gleich behandelt werden“, hieß es nach dem Urteil in einer Pressemitteilung des Verfassungsgerichts. Die RichterInnen bezogen sich dabei auf die Antidiskriminierungsrichtlinien des Landes sowie auf ein Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte aus dem Jahr 2018 (blu berichtete). Das Parlament ist nun  zum Handeln gezwungen.

Ermöglicht wurde das Urteil durch die Klage zweier schwuler Paare (Xavier Benalcázar und Efraín Soria / Rubén Salazar und Carlos Verdesoto). Efraín Soria, der auch Vorsitzender der Fundación Ecuatoriana Equidad (Equatorianische Stiftung für Gleichberechtigung) ist, äußerte nach der Gerichtsverhandlung gegenüber der Presse:  „Das Urteil ist eine große Freude für die Community und ganz Ecuador.“ Auf der zentralen Plaza Foch in der Hauptstadt Quito feierten LGBTIQ* den Fortschritt bis in die Nacht mit Tanz, Musik und Regenbogenfahnen.

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