„Elle“ Ungarn zeigt schwule Väter auf dem Cover

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Foto: ELLE

Die ungarische Ausgabe des Magazins Elle hat zwei schwule Väter und ihr Kind auf das Titelblatt gesetzt und damit ein Zeichen gegen die sich Anti-LGBTIQ*-Politik des Landes gesetzt.

Das Paar, der ungarische Gastronom Hubert Hlatky Schlichter und sein Ehemann, der Neurochirurg Laszlo Szegedi, sind abgebildet, wie sie ihre kleine Tochter Hannabel auf den Kopf küssen. Das Magazin erklärte, man wolle damit „zur Akzeptanz von Regenbogenfamilien beitragen“. In der Ausgabe sprechen die beiden Väter offen über die Diskriminierung, mit der sie in Ungarn konfrontiert sind, insbesondere als sie ihr kleines Mädchen auf die Welt brachten. Im Jahr 2010 wählte Ungarn den rechtsgerichteten Ministerpräsidenten Viktor Orbán, Mitbegründer und Vorsitzender der Fidesz-Partei. In den 13 Jahren seit seiner Wahl hat er zahlreiche politische Maßnahmen ergriffen, die darauf abzielen, die Gleichstellung von LGBTIQ* einzuschränken. Während seiner Amtszeit hat Orbán die ungarische Verfassung geändert, um die Familie als „auf der Ehe und der Eltern-Kind-Beziehung beruhend“ zu definieren, wobei die Mutter eine Frau und der Vater ein Mann ist. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in Ungarn illegal, und ein 2020 verabschiedetes Gesetz besagt, dass Adoptionen nur von verheirateten Paaren vorgenommen werden dürfen, wodurch gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption von Kindern praktisch verwehrt wird. Im Jahr 2020 verbot das Land transsexuellen, nicht-binären und intersexuellen Menschen, ihr Geschlecht legal zu ändern. 

Im Jahr 2021 erließ die Regierung ein Gesetz, das es verbietet, LGBTIQ*-Themen in Schulen oder Medien zu behandeln, um zu verhindern, dass Minderjährige Zugang zu queeren Inhalten haben.

Während ein gleichgeschlechtliches Paar, das in einem britischen oder US-amerikanischen Magazin abgebildet ist, harmlos erscheinen mag, stellt es in Ungarn einen Meilenstein für die positive Darstellung von Queer in den Medien dar.

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