Florida: DeSantis verbietet Vielfaltsprogramme, Genderstudies und Critical Race Theory

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Foto: Stephen Maturen / Getty Images / AFP

Es ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die für mehr Vielfalt und Inklusion an Floridas Universitäten gekämpft haben: Der rechtskonservative Gouverneur Ron DeSantis hat ein umstrittenes Gesetz unterzeichnet, das öffentlichen Hochschulen verbietet, Programme für „Diversität, Gleichstellung und Inklusion“ (DEI) umzusetzen. Der Grund: Laut DeSantis stehen diese Programme für „Diskriminierung, Ausschluss und Indoktrination“ und haben an den öffentlichen Institutionen des Bundesstaates keinen Platz.

Doch nicht nur die Kritik an DEI-Programmen ist altbekannt, auch die politischen Ziele des Gouverneurs sind klar: Mit einem scharfen rechten Kurs gibt sich DeSantis als Kämpfer gegen eine linke „woke“-Ideologie und bereitet sich auf eine mögliche Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl 2024 vor. In Umfragen zum Bewerberfeld liegt DeSantis zwar hinter Ex-Präsident Donald Trump, jedoch mit großem Abstand auf Platz zwei.

Was bedeutet das neue Gesetz für Floridas Unis?

Öffentliche Hochschulen dürfen keine öffentlichen Gelder mehr für DEI-Programme ausgeben und auch die Behandlung von Gendertheorien und der Critical Race Theory über Rassismus in den USA in Pflicht-Hochschulkursen ist untersagt. Kritiker befürchten, dass damit wichtige Fortschritte in der Förderung von Vielfalt und Inklusion an den Unis zurückgedreht werden und es zu einer Spaltung zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen kommen könnte.

Bereits jetzt gibt es Proteste gegen das Gesetz, so auch in Sarasota. Doch ob diese Proteste etwas bewirken werden, bleibt abzuwarten. DeSantis jedenfalls ist sich sicher, dass er mit dem Verbot von DEI-Programmen an Floridas Hochschulen das Ende des „Experiments“ eingeläutet hat.

Für die LGBTIQ*-Community in Florida ist das Gesetz ein weiterer Rückschlag, nachdem bereits geschlechtsangleichende Behandlungen für Minderjährige verboten wurden und es an Schulen inzwischen verboten ist, über sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität zu sprechen („Don’t Say Gay Gesetze“). Es bleibt zu hoffen, dass es trotzdem weiterhin Menschen geben wird, die für mehr Vielfalt und Inklusion kämpfen und sich nicht von rechtskonservativen Politikern wie DeSantis einschüchtern lassen.

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