Österreich-AfD: „Schwuchteln“ und „Neger“

Richtig gelesen. Das ist die Ausdrucksweise des FPÖ-Politikers Bruno Weber. Die FPÖ ist die österreichische Version der AfD, allerdings mit ihrem Marsch durch die Institutionen bereits weit fortgeschritten. Es ging um ein Werbeplakat der Bahn.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben eine Werbekampagne für ihre Family-Card veröffentlicht. Der Linzer FPÖ-Gemeinderat Manfred Pühringer postete in guter alter Populismus-Manier eine Variante des Plakates, die einen weißen und einen farbigen Mann und ein Kind zeigt mit dem triggernden Harmlossatz „Ist doch schön, oder?“.

Neben einer ganzen Welle von widerlichsten Hasskommentaren der geneigten FPÖ-Gefolgschaft, überbot sich Parteikamerad Bruno Weber in Homophobie- und Rassismus. Er wolle seine Vorteilskarte nicht verlängern und in Zukunft eine andere Bahngesellschaft nutzen:

„(...) Das ist doch nicht normal! 2 vermeintliche Schwuchteln m Baby und davon noch ein Neger. Mir graust...“ (Bruno Weber auf Facebook)

ÖBB reagiert 

Ohne auf die Hetze einzugehen, bekräftigen die Österreichischen Bundesbahnen ihr Bekenntnis zur Vielfalt von Familien. 

Mausgerutscht

Wie immer bei den Grenzüberschreitungen der Populisten folgt dem Tabubruch eine halbherzige Verurteilung durch die Kameraden. FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker teilte laut DIE PRESSE mit,  er habe mit Weber ein „klärendes Gespräch“ geführt und FPÖ-Chef Walter Rosenkranz habe Weber als „scharfe Maßnahme“ einen „schriftlichen Verweis" erteilt. In der FPÖ hätten derartige Postionen keinen Platz ... Wir ersparen den Lesern die weiteren Ausführungen.

Die Kuh ist auf dem Eis, die Sau durchs Dorf: Für die Homophoben und Rassisten ist der sprachliche Diskursspielraum wieder ein Stück größer geworden, die Anhänger ergötzen sich an der Hetze.

Die Entschuldigung, die Bruno Weber gestern postete, erreichte natürlich weit weniger Resonanz und diente – auch – einmal mehr der Selbstbestätigung der Anhängerschaft, die darunter kommentierend munter weiter hasst.